Täter nimmt Stellung

«Ich dachte, das Mädchen sei über 16 Jahre alt»

07.01.2022, 19:41 Uhr
· Online seit 07.01.2022, 18:34 Uhr
Zwei Zürcher haben Sex mit einer 13-jährigen Aargauerin und kommen mit einer Geldstrafe davon. Nun äussert sich ein Täter zum Fall: Er ging davon aus, das Mädchen sei älter. Zu diesem Schluss kommt auch die Staatsanwaltschaft.

Quelle: TeleM1

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Ein 30- und ein 38-jähriger Mann aus dem Kanton Zürich hatten unabhängig voneinander Geschlechtsverkehr mit derselben 13-jährigen Aargauerin. Wie ArgoviaToday berichtete, wurden die beiden Männer mittels Strafbefehl der Aargauer Staatsanwaltschaft bestraft.

Nun nimmt einer der beiden Täter gegenüber Tele M1 Stellung zum Fall. Er habe das Mädchen auf Datingplattformen kennengelernt. Relativ schnell habe die damals 13-Jährige über Sex angefangen zu schreiben. Er sei zuerst noch davon ausgegangen, es handle sich um einen Scherz. Jedoch seien die Chats immer konkreter geworden und so holte der 30-jährige sie mit seinem Auto ab, fuhr in den Wald und hatte Sex mit ihr. Das Mädchen sei gleich gross gewesen wie er und habe durch ihr Styling älter gewirkt. Deshalb sei er davon ausgegangen, sie müsse über 16 Jahre alt sein. Hätte er gewusst, dass das Mädchen minderjährig ist, hätte er dem Sex niemals zugestimmt, beteuert er.

Der Strafbefehl stützt diese Auffassung. «Die Staatsanwaltschaft sah es aufgrund der Aussagen und der ermittelten Umstände als erwiesen, dass die Beschuldigten nicht vorsätzlich handelten, sondern in der pflichtwidrigen falschen Vorstellung, dass das Mädchen mindestens 16 Jahre alt gewesen sei», so Alex Dutler, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft. Dies bilde ein wichtiges Element in der Beurteilung des Strafzumessung und habe zur milderen Strafe geführt. Der Strafbefehl sei juristisch korrekt, betont Dutler in einer Stellungnahme gegenüber Tele M1.

Wie Recherchen von ArgoviaToday ergaben, wohnen die beiden Täter nur 10 Minuten Autofahrt voneinander entfernt. Dies sei aber Zufall. Er kenne den anderen Mann nicht, so der 30-jährige.

(pro)

veröffentlicht: 7. Januar 2022 18:34
aktualisiert: 7. Januar 2022 19:41
Quelle: ArgoviaToday

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