Allem voraus ging die Frage eines Twitter-Users, weshalb die Trampilotinnen und Bus-Chauffeure des ZVV nicht etwa Masken tragen, um sich vor Ansteckungen mit dem Coronavirus und anderen Krankheiten zu schützen. Schliesslich kämpft der ZVV seit längerem mit krankheitsbedingtem Personalmangel.
Die anschliessende Antwort des ZVV wurde in vier Teilen auf Twitter gepostet. Kritisiert wurde dabei vor allem der zweite Teil: «Durch das Tragen einer Schutzmaske wird regelmässig eigenes CO₂ eingeatmet, was bei einzelnen Mitarbeitenden nach einigen Stunden zu Atmungsproblemen führen kann und aus Sicherheitsgründen nicht ideal wäre.»
> Wenn die Zürcher Verkehrsverein plötzlich die Euronorm 149 infrage stellen..
— 💙Ї💛 🌻 @APearlBird@ioc.exchange (@APearlBird) December 7, 2022
Sollen Mitarbeitende, die eure Trams und Busse lackieren, keine Maske mehr tragen @zvv?
Oder arbeiteten Sie in der Lackiererei? pic.twitter.com/aWITu1y8uv
Auf den Post folgten sofort empörte Reaktionen. «Was für ein sinnbefreiter Tweet», meinte etwa ein User unter dem Beitrag. «Ihr verbreitet Falschinformationen und Schwurbler-Narrative», schrieb ein weiterer. Mit direkten Antworten versuchte der ZVV anschliessend, die gehässigen Reaktionen im Zaun zu halten. Ziemlich schnell wurde der vierteilige Post aber komplett gelöscht.
Was für ein sinnbefreiter Tweet, imo.
— 🍀 (@Alex_LA__) December 7, 2022
Würde dies doch bedeuten, dass seit Jahrzehnten alle OP-Schwestern, Chirurgen, Anästhesisten etc. ein großes Sicherheitsproblem darstellen für den Patienten, weil sie Masken tragen. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Aber sonst ist noch alles in Ordnung bei euch? 🤡
— Minh Đức 💉X 5 + ☕ = 😌 (@CKorfmacher) December 7, 2022
Gegenüber dem «Tagesanzeiger» sagt Thomas Kellenberger, Sprecher des ZVV, der Post hätte eigentlich ein «Service-Tweet» sein sollen. «Wir haben als Unbeteiligte zu erklären versucht, weshalb das Fahrpersonal von öffentlichen Verkehrsmitteln während der ausserordentlichen Lage im Rahmen des Schutzkonzepts von der Maskenpflicht befreit war», heisst es weiter.
Nachdem der ursprüngliche Post gelöscht war, wurde dieser schnell von einer zweiteiligen Entschuldigung ersetzt. Darin wird erklärt, weshalb der Eintrag gelöscht wurde. «Natürlich wollten wir nie schwurbeln und wir bitten um Entschuldigung für die Aufregung und verletzten Gefühle», lautet der Eintrag weiter.
Liebe Community, wir haben den Tweet betreffend Maskenpflicht gelöscht aufgrund der zutreffenden Kritik und Empörung, die dadurch entstanden ist. Selbstverständlich wollten wir nie schwurbeln und wir bitten um Entschuldigung für die Aufregung und verletzten Gefühle. (1/2)
— ZVV (@zvv) December 7, 2022
Gegenüber dem Tagesanzeiger gibt der Kellenberger zu, dass der Tweet über die Masken ein Fehler gewesen sei. «Wir sind ein Verkehrsverbund und kein Verkehrsunternehmen und schon gar keine Gesundheitsbehörde», sagt Kellenberger.