Welche Tramlinie fahren hier und wann ist die nächste Abfahrt? Die Anzeigetafeln, auf welchen Passagiere der Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) die Ankunftszeit der nächsten Fahrzeuge ablesen können, sind den Pendlerinnen und Pendlern in Zürich bestens bekannt.
Stefan Schüller hat sich ein solches Display nachgebaut und vor wenigen Tagen einen Beitrag zu seinem Nachbau der VBZ-Anzeigetafeln veröffentlicht. «Mir gefallen diese Anzeigetafeln und ich dachte mir, es wäre nützlich, so etwas zu Hause zu haben», erzählt er auf Anfrage von ZüriToday. Der Informatiker mit einem Abschluss in Computer Engineering und Electrical Engineering realisiert in seiner Freizeit immer wieder elektronische Projekte.
Pixel um Pixel voran
Bei der Umsetzung dafür bediente er sich an Daten der Open-Data-Plattform Mobilität Schweiz, die öffentlich einsehbar sind. Mit der Open-Data-Schnittstelle war Schüller zwei Tage beschäftigt bevor die Abfahrtszeiten auf dem Display zu sehen waren. Schwierigkeiten bereitete ihm dabei vor allem die Schriftart: «Ich wollte die gleiche Schrift wie auf den VBZ-Anzeigetafeln. Einige Buchstaben wie das J sieht man sehr selten, wiederum andere fehlen mir bis jetzt.» Um die Schrift nachzubauen, musste Schüller anhand von Fotos jeden Pixel in einem Programm zeichnen und festlegen, wie gross der Buchstabe wird. Anschliessend musste er das Ganze in ein Format umwandeln, das er für den Bildschirm benutzen kann.
Die Mühe hat sich gelohnt: Das fertig nachgebaute Display sieht dem Original zum Verwechseln ähnlich. Schüller hat zudem noch eine Variante entwickelt, bei der die Nummern der Tramlinien in Farbe daherkommen. «Diese Variante gefällt mir noch besser», erzählt der Informatiker und fügt an: «Für den Ausseneinsatz sind meine Displays aber nicht geeignet.» Diese könnten den extremen Wetterbedingungen nicht standhalten. Funktionieren würden sie aber. Zweimal pro Minute werden die Daten abgefragt und die Abfahrtszeiten so aktualisiert.
Verkauf nicht angedacht
Auf sein neues Projekt hat Schüller viele positive Rückmeldungen erhalten. Die Displays zu verkaufen, war aber nicht die Motivation hinter dem Nachbau. Dafür müsste Schüller zuerst das Einverständnis der VBZ einholen, zudem sei es ein Spassprojekt gewesen und nicht für den Verkauf gedacht. Sein eigenes nachgebautes Display aber wird den Weg an Schüllers Wand finden. Vorher druckt er sich aber einen Rahmen dafür aus, mit seinem 3D-Drucker und hängt es vermutlich bei sich zu Hause an die Wand.