Zweiter Versuch

Zürcher Gartenbeizen sollen bis 2 Uhr nachts geöffnet sein

23.02.2022, 09:51 Uhr
· Online seit 23.02.2022, 08:10 Uhr
Der umstrittene Versuch mit längeren Öffnungszeiten für Restaurantterrassen soll diesen Sommer nun doch stattfinden. Ob die Bevölkerung das Gastro-Experiment mit den «mediterranen Nächten» akzeptiert, ist allerdings fraglich.
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Trotz des aktuell sehr unfreundlichen Wetters mit Regen und Böen befasst sich die Zürcher Politik bereits mit den warmen Nächten des Sommers, genauer gesagt mit den sogenannten «mediterranen Nächten».

Dabei geht es um das Gastro-Experiment, welches Betrieben in der Stadt versuchsweise erlaubt, an Sommerabenden bis zwei Uhr morgens offen zu haben. Die verlängerte Öffnungsdauer um zwei Stunden wird von einem breit abgestützten Postulat von SP und FDP aus dem Gemeinderat verlangt. Dieses Projekt wollte die Stadt ursprünglich bereits im Sommer 2020 umsetzen. Rekurse von Anwohnern und Quartiervereinen liessen die mediterranen Nächte jedoch scheitern.

Eine erneute Ausschreibung wird geprüft

Jetzt aber kommt wieder Bewegung in die Sache. So soll es im Sommer einen neuen Anlauf geben, wie der Tages-Anzeiger berichtet. In einem Schreiben der Stadt vom 17. Februar werden Gastrobetriebe und Quartiervereine gebeten, bis zum 5. März mitzuteilen, ob sie hinter dem geplanten Pilotversuch mit mediterranen Nächten stehen.

«Wir prüfen eine erneute Ausschreibung mit den betroffenen Anspruchsgruppen und kommunizieren Mitte März die Ergebnisse», bestätigt Robert Soos, Sprecher Sicherheitsdepartement von Karin Rykart (Grüne), gegenüber dem Tages-Anzeiger. Zum genauen Plan und Ablauf will er noch keine Angaben machen. Soos weist darauf hin, dass es sich beim geplanten Versuch um einen Wunsch einer Mehrheit des Stadtparlaments handle.

Bei der Bevölkerung ist mit Skepsis zu rechnen

Beim Projekt von 2020 wären die mediterranen Nächte auf die Monate Juli und August beschränkt gewesen. In dieser Zeit sollte es für jeden Stadtkreis zwei Wochenenden geben, an denen Restaurants ihre Gäste bis um zwei Uhr hätten bewirten dürfen, nicht jedoch Lokale an besonders lärmempfindlichen Orten.

Wegen der baulichen Verdichtung werde es immer unwahrscheinlicher, dass solche mediterranen Nächte in Zürich auf Akzeptanz stossen würden, sagt SVP-Gemeinderat Stefan Urech gegenüber dem Tages-Anzeiger. Die Anwohner würden sich immer wieder über den Lärm des Ausgehvolks beschweren. Mit den mediterranen Nächten würde sich die Lärmbelastung in den Quartieren verschärfen. Quartieranwohnende prüfen deshalb nun rechtliche Schritte, um das Projekt zu verhindern.

(hap)

veröffentlicht: 23. Februar 2022 08:10
aktualisiert: 23. Februar 2022 09:51
Quelle: ZüriToday

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