Winterthurer Verwaltungspersonal hat keine Zeit für Ferien
Freizeit und Ferien bleiben bei Angestellten der Stadt Winterthur auf der Strecke. Das Personalcontrolling 2022 der Stadt Winterthur stellt für 2022 eine deutliche Zunahme an Rückstellungen von Zeitguthaben fest, wie die Stadt Winterthur am Montag mitteilte.
Laut dem Stadtrat zeigt der Bericht Personalcontrolling für das Jahr 2022 auf, dass Rückstellungen von Zeitguthaben 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen haben. Dabei basiere der Anstieg hauptsächlich auf Mehrarbeit, aber auch auf Rückstellungen für nicht in Anspruch genommene Ferien.
Gestiegene Krankheitsausfälle
Die Departemente melden zu hohe Arbeitsbelastung in Verbindung mit zu wenigen Stelleneinheiten, Stelleneinheiten, die zwar genehmigt wurden, aber nicht besetzt werden konnten sowie zeitlichen Mehraufwand, um gestiegene Krankheitsausfälle von Kolleginnen und Kollegen zu kompensieren.
Die Stadt sieht unter anderem den Fachkräftemangel als Grund für diese Zustände. Vor allem die verzögerte Stellenbesetzung wegen Fachkräftemangels schlage zu Buche, teilte die Stadt weiter mit. So werde es für die Stadtverwaltung zunehmend schwieriger, in den Bereichen Fahrdienst, Ingenieurswesen, IT, Polizei oder beispielsweise in der Verkehrsplanung Stellen rechtzeitig zu besetzen.
Rückstellungen entsprechen über 140 Vollzeitstellen
Umgerechnet entsprechen die Rückstellungen für Zeitguthaben und ausbezahlte Mehrstunden über die gesamte Stadtverwaltung gesehen rund 142,2 Vollzeitstellen. Gleichzeitig steigen die Fluktuation sowie die Absenztage infolge von Krankheit. «Dies verschärft die Arbeitslast für die Belegschaft zusätzlich», stellt die Stadt fest.
Die Stadtverwaltung als Arbeitgeberin sei sich der Herausforderung des Fachkräftemangels bewusst und stelle sich ihr mit verschiedenen Massnahmen, heisst es zudem in der Mitteilung. «So hat sie ihre Karrierewebseite überarbeitet und wurde dafür unlängst mit dem Gold-Award von Best Recruiters als Branchensiegerin ‹Öffentliche Verwaltung› ausgezeichnet.»
Massnahmen, um attraktiv zu sein
Faire Löhne, moderne und flexible Arbeitsbedingungen, ein wertschätzendes Umfeld sowie eine gute Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, wertet die Verwaltung als wichtige Voraussetzungen, mit denen sie bei potenziellen Arbeitnehmenden punkten will. Darüber hinaus nehme die Stadt ihre Fürsorgepflicht ernst und bestärke Führungskräfte und Mitarbeitende in Notlagen, das städtische Angebot wie zum Beispiel die Mitarbeitenden-Beratung und das Case Management zu nutzen.
Auch macht sie auf das Weiterbildungsprogramm der Stadtverwaltung aufmerksam, das ein umfangreiches Angebot zur Gesundheitsförderung und zum Stressmanagement bietet.
(bza)
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