Winterthurer Fussballer wollen keinen Regenbogen tragen

Die soziale Haltung des FC Winterthur ist seit zwei Jahrzehnten klar: «Unser Herz schlägt rotweiss, unsere Welt ist bunt.» Damit will sich der Fussballklub gegen jegliche Form von Diskriminierung einsetzen.

Nicht alle mögen es bunt

Mit der neuen Saison sollte diese Haltung auch auf dem Platz sichtbar werden. Die neuen Sondertrikots schmückt eine kleine Regenbogenfahne oder ein buntes Wappen. Zuletzt trug die Mannschaft das Sondertrikot im Testspiel gegen den SC Brühl – bei den bisherigen Pflichtspielen blieb es weg. Wie der «Tagesanzeiger» schreibt, lehnten einzelne FCW-Spieler das bunte Trikot aus persönlichen Gründen ab.

Weil es ein LGBTQ-Symbol ist? FCW-Sprecher Andreas Mösli verneint und begründet: Es sei in erster Linie auf einen unvollständigen Trikotsatz zurückzuführen, weil sie die Mannschaft nicht über die Sonderaktion informiert hatten. Deshalb verschenkten einzelne Spieler bereits vor Saisonbeginn ihre Trikots an Bekannte und Verwandte.

Beim Spiel Mitte August gegen den FC Muri war das Regenbogenwappen sogar überklebt. Mösli wolle dennoch nichts von homophoben Spieler wissen, wie es im «Tagesanzeiger» weiter heisst. Die Geschäftsstelle hätte das Team besser informieren sollen. «Wenn jemand gepatzt hat, dann wir, nicht die Spieler.» Als der Geschäftsstelle die Diskussionen im Team auffielen, habe sie die Notbremse gezogen.

Die Fans freuts

Zum Tragen zwingen wollte man die Spieler nicht, denn damit erreiche man nichts. Wegen der hohen Arbeitsbelastung durch den Aufstieg war das Weglassen des Trikots der einfachste Weg. «Wir wollten in kürzester Zeit sportlich und organisatorisch ready sein für die Super League – und unseren Fans von Tag eins an zeigen, dass ihr FCW auch in Zukunft ihr FCW bleibt», so Mösli.

Ein baldiger Einsatz des Trikots sei derzeit nicht geplant – zur Freude der Fans. Anstatt dass die Sondertrikots im Lager vergrauen, nahm der FCW die städtischen «Aktionstage für Respekt und Vielfalt» zum Anlass und verkaufte sie innert weniger Stunden auf ihrem Fanshop. Laut Mösli sollen die Einnahmen einer gemeinnützigen Organisation gespendet werden.