Pinkeln auf Zehenspitzen

Für kleine Männer sind die neuen Winterthurer Pissoirs eine Challenge

18.01.2023, 00:01 Uhr
· Online seit 17.01.2023, 20:52 Uhr
Was wie ein Aprilscherz klingt, wurde in der Stadt Winterthur tatsächlich umgesetzt: Die neu sanierten Pissoirs sind nur für Männer ab 175 Zentimetern Körpergrösse leicht zu benutzen. Aber schau selbst im Video.

Quelle: TeleZüri

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Die Winterthurer können sich seit einiger Zeit darüber erfreuen, dass die Stadt die Pissoiranlage am Graben nach einer Beschädigung durch Vandalen saniert hat. Das sei auch gut so, denn in Winterthur gäbe es nicht viele öffentliche WC-Anlagen, schreibt ein Leser des Landboten. Umso schlimmer sei für ihn die Tatsache, dass man mindestens 180 Zentimeter gross sein muss, um dort überhaupt die Schüssel zu treffen.

Kleinere Männer und auch die meisten Buben, scheint man bei der Planung vergessen zu haben. Diese müssten in hohem Bogen urinieren oder ein «Schemeli» von zu Hause mitbringen, um die Pissoirs nutzen zu können.

TeleZüri war vor Ort und hat mit Passanten gesprochen. Der elfjährige Nikolas aus Winterthur sagt, er habe sich auf Zehenspitzen stellen und stark «nach oben zielen» müssen. Er würde ein tieferes Pissoir begrüssen.

Für Pissoirs gibt's keine Normgrössen

«Es gibt hier keine Normgrössen», sagt Peter Colbrelli von der Firma Fierz in Glattfelden dem Landboten, «Der Standard für die Vorderkante der Pissoirschüssel liegt bei einer Höhe von 65 Zentimetern ab Boden.» Für kleinere Menschen und Kinder würden Auflagen bereitgestellt.

Mangel soll nun doch behoben werden

Der Landbote-Leser habe der Stadt das Pissoir-Problem schon vor einigen Monaten gemeldet. Doch daraufhin nur die Antwort erhalten, dass eine Änderung der Anlage am Graben nicht vorgesehen sei, weil sie mit weiteren Kosten verbunden wäre.

Mittlerweile tönt es bei der Stadt jedoch anders: «Beim montierten Produkt ist die Kante zu hoch. Die Abteilung Entwässerung ist mit der Lieferantin daran, Lösungen zu suchen, und geht davon aus, dass der Mangel in den nächsten Wochen behoben wird.», schreibt Lukas Mischler, Departements Sekretär der Stadt Winterthur.

(Nina Burri)

veröffentlicht: 17. Januar 2023 20:52
aktualisiert: 18. Januar 2023 00:01
Quelle: ZüriToday

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