Dem Steueramt Winterthur laufen die Leute davon
Innerhalb von zweieinhalb Jahren seien 11 der 16 Angestellte der Einschätzungsabteilung des Winterthurer Steueramts ausgetreten, berichten mehrere Ehemalige. Die Angestellten der Abteilung hätten unter Kontrollwahn und Mobbing seitens der Abteilungsleitung gelitten. Durch die vielen Abgänge sei ausserdem die Arbeitslast stark angestiegen.
Von einem «Klima der Angst» und einer «toxischen Atmosphäre» ist die Rede, wie der «Landbote» berichtet. Die Führung sei mit der angespannten Personalsituation nicht gut umgegangen. Man habe die Leute gegeneinander aufgehetzt und schlecht informiert. Kritik nach oben sei nicht angenommen worden.
Auf die Probleme angesprochen, will sich das Steueramt nicht äussern – aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes. Die Stadt Winterthur bestätigt lediglich die gestiegene Arbeitslast in der Einschätzungsabteilung. Stadtrat Kaspar Bopp verneint aber grundlegende Probleme. Entsprechend sieht man beim Finanzdepartement auch keinen Handlungsbedarf, was die Führung der Abteilung angeht.
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«Es ist uns bewusst, dass die Abteilung mit den elf Austritten innert drei Jahren eine bewegte und herausfordernde Zeit hinter sich hat», wird Bopp zitiert. Die Rückmeldungen von Mitarbeitenden, die man unter anderem in den Austrittsgesprächen erhalten habe, habe das Finanzdepartement aber ernst genommen und sei diesen nachgegangen. Eine toxische Arbeitsatmosphäre habe man nicht festgestellt.
(osc)