Winterthur

«Corona-Tribunal»: Aktivisten müssen Demo-Titel ändern

22.02.2022, 13:33 Uhr
· Online seit 22.02.2022, 13:29 Uhr
Aktivisten haben zu einer Demonstration am Samstag in Winterthur aufgerufen. Ursprünglich als Corona-Tribunal geplant, soll es jetzt um eine Aufarbeitung der Pandemiezeit gehen. Die Polizei rechnet mit Verkehrsbehinderungen.
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Die meisten Massnahmen gegen die Corona-Pandemie sind aufgehoben. Die Demonstrationen rund um dieses Thema gehen allerdings weiter. Nach der Kundgebung vom vergangenen Wochenende in Oerlikon hat die Gruppe «Public Eye on Science» zu einer Demo am Samstag in Winterthur aufgerufen.

Vom «Tribunal» zur «Aufarbeitung»

Die Demonstration ist bewilligt und findet statt, wie die Stadtpolizei Winterthur auf Anfrage von ZüriToday bestätigt. Ursprünglich wurde sie als Corona-Massnahmen-Demo bewilligt, dann als «öffentliches Corona-Tribunal» angekündigt. Nach Gesprächen mit der Polizei änderten die Veranstalter jedoch den Titel wieder und distanzierten sich vom Begriff «Tribunal», der eine rechtliche Komponente suggeriert, sagt ein Sprecher der Polizei.

Dem widersprechen die Organisatoren der Kundgebung gegenüber ZüriToday. Nach einer internen Debatte um den Begriff «Tribunal» hätten sie den Flyer schon in Eigenregie angepasst. Den neuen Flyer hätten sie der Polizei dann vorgelegt und die Bewilligung erhalten. Nun steht «Wissenschaft und Recht in öffentlicher Debatte» auf dem Programm. Es gehe ihnen darum, Bilanz zu ziehen und eine Aufarbeitung der Coronazeit durchzuführen, so die Veranstalter.

Zur Zahl der erwarteten Teilnehmer kann die Polizei keine Angaben machen. Sie rechnet ab Beginn der Demonstration um 13.00 Uhr mit Verkehrsbehinderungen auf der Stadthausstrasse sowie auf der Technikumstrasse. Auf dem Neumarktplatz, wo sich die Demonstrierenden versammeln wollen, sei mit Behinderungen für Fussgänger zu rechnen.

Keine Gegendemo erwartet

Wie bereitet sich die Winterthurer Polizei auf die Kundgebung vor? Wie üblich bei solchen Aufrufen berücksichtige sie im Vorfeld verschiedenste Faktoren, so der Polizeisprecher. Auch schaue man, wie vergleichbare Demonstrationen in anderen Städten abliefen, und stelle ein entsprechendes Dispositiv bereit.

Von einer Gegendemonstration, wie sie am 12. Februar in Zürich zu Ausschreitungen führte, hat die Stadtpolizei Winterthur zum jetzigen Zeitpunkt keine Kenntnis. Es seien bisher keine entsprechenden Aufrufe bekannt.

(osc)

veröffentlicht: 22. Februar 2022 13:29
aktualisiert: 22. Februar 2022 13:33
Quelle: ZüriToday

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