E-Rowdys

Wie die Polizei gegen E-Trottis und E-Roller vorgeht

· Online seit 27.06.2022, 07:23 Uhr
Immer mehr Rowdys machen Zürichs Strassen mit E-Rollern und E-Trottinetts unsicher. Die Fahrerinnen und Fahrer brauchen keine Prüfung und können die Fahrzeuge manipulieren. Weil sie keine Nummernschilder benötigen, ist eine Kontrolle schwierig.
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Die Jugendlichen auf ihren geräuschlosen Elektrorollern wollen so frei sein, wie die Hells Angels auf den Harleys. Einige Verkehrsregeln brechen sie wahrscheinlich auch. Sie rollen mit den E-Fahrzeugen in der Grauzone – unter anderem, weil sie kein Verkehrsschild benötigen. «Es hat ja kein Kennzeichen, wieso soll ich mich an die Regeln halten?», sagte ein E-Roller-Fahrer zu TeleZüri.

Die Polizei führt dazu eine Präventions-Kampagne, sagt Sprecher Pascal Siegenthaler auf Anfrage von ZüriToday. Ausserdem können die Beamten auch eingreifen, führt Siegenthaler fort: «Falls Übertretungen im Strassenverkehr festgestellt werden, halten wir die fehlbaren Fahrzeuglenkenden nach Möglichkeit an.» Dies könne dann zu einer Busse oder Verzeigung führen.

Quelle: TeleZüri

Schneller unterwegs dank Manipulation

Die Fahrzeuge dürfen höchstens 20 Kilometer pro Stunde fahren. Manipuliert erreichen sie jedoch höhere Geschwindigkeiten. Dann «gibt es eine Rapporterstattung an die zuständige Untersuchungsbehörde. Diese entscheidet über die Bussenhöhe und allfällige Konsequenzen», so Siegenthaler. Dasselbe gilt beim Konsum von Alkohol und sonstigen Betäubungsmitteln.

Fussgängerinnen und Velofahrer können also nicht viel unternehmen gegen die E-Rowdys. Die Stadtpolizei Zürich biete aber einen kostenlosen Kurs für Personen im höheren Alter an. Der Kurs «Parcours 60+» thematisiere unter anderem E-Fahrzeuge.

Gehen noch unter Kategorie E-Bikes

ZüriToday hat beim Bundesamt für Strassen nachgefragt, wie es bei den Unfällen mit den Fahrzeugen aussieht. Wie es beim Astra heisst, ist es für eine Statistik noch zu früh. Die Polizei hat zwar schon die Möglichkeit, bei der Unfallaufnahme einzutragen, ob es sich um ein E-Trottinett handelt. Aber die Anzahl sei noch so klein, dass es nicht separat aufgeführt wird. Die Fahrzeuge sind aktuell noch in der Kategorie E-Bikes aufgeführt.

Die meisten Unfälle in der Kategorie gibts derzeit noch mit E-Bikes. «Wenn sich dies signifikant ändert, werden im Unfallaufnahmeprotokoll Anpassungen vorgenommen», heisst es beim Astra.

Ob die E-Rowdys künftig einen Helm tragen müssen und die Polizei mehr Kontrollen durchführt, wird sich mit den Statistiken der nächsten Jahre zeigen. Bis dann dürfen sie noch (fast) gesetzlos die Strassen unsicher machen.

veröffentlicht: 27. Juni 2022 07:23
aktualisiert: 27. Juni 2022 07:23
Quelle: ZüriToday

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