Quelle: Tele Züri / Tele 1 / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Das Schweizer Stimmvolk hat die 13. AHV-Rente mit grosser Mehrheit angenommen. Die meisten Ja-Stimmen zeigt im Kanton Zürich die knapp 2000-Seelengemeinde Weiach im Bezirk Dielsdorf: 62,2 Prozent stimmten dafür.
Gemeindepräsident Stefan Arnold zeigt sich jedoch erstaunt über das deutliche Ja seiner Einwohnerinnen und Einwohner. «Weiach ist bekannt als Wählerhochburg der SVP. Es erstaunt mich daher, dass das Ergebnis so klar ausfiel», sagt er zu ZüriToday. Die SVP hatte an vorderster Front gegen die Initiative gekämpft.
«Zu mehr Geld sagt bekanntlich niemand Nein»
Die Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner hat sich in Weiach in den letzten zehn Jahren laut Arnold verdoppelt. Viele jüngere Menschen seien dazugekommen. Für diese war die Initiative aber nicht attraktiv. Laut einer Nachbefragung von «20 Minuten» und «Tamedia» stimmten über 65-Jährige zu 78 Prozent zu, während es bei den 18- bis 34-Jährigen 60 Prozent waren.
Stefan Arnold führt das Ja einerseits darauf zurück, dass ältere Stimmbürgerinnen und -bürger generell öfters an die Urne gehen. Andererseits hätten sie über eine Vorlage abgestimmt, die sie direkt betreffe und mehr Geld verspreche. Weiach ist eine mittelständische Gemeinde – am Hungertuch nagt dort kaum jemand. Arnold: «Aber zu mehr Geld sagt bekanntlich niemand Nein.» Zudem sei das Leben teurer geworden.
«Überdurchschnittlich viele im Dorf brauchen 13. AHV-Rente nicht»
Schlusslicht im Kanton Zürich war am Abstimmungssonntag die Gemeinde Uitikon: 68,2 Prozent schickten die 13. AHV-Rente bachab. Gemeindepräsident Chris Linder bezeichnet Uitikon als «eher wohlhabend». «Bei uns stimmten so viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dagegen, weil überdurchschnittlich viele im Dorf eine 13. AHV-Rente nicht brauchen.» Das Gieskannensystem habe sie gestört.
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Laut Linder spielte auch der Finanzausgleich eine Rolle. «Wir müssen einen erheblichen Teil unseres Einkommens in den Finanzausgleich zahlen. Das wissen viele unserer Stimmbürgerinnen und -bürger.» 2024 steigt die Zahlung in den kantonalen Finanzausgleich von 13 Millionen Franken auf 15,2 Millionen Franken an, wie die Gemeinde in ihrem Budget 2024 festhält.
Uitikon zählt aktuell rund 5400 Einwohnende. In den letzten Jahren sei die Gemeinde rasant gewachsen, die Bevölkerung habe sich zunehmend verjüngt, sagt Linder. Zum Beispiel lebten dort viel mehr junge Familien als noch vor einigen Jahren. «Auch das könnte einen Einfluss auf das klare Nein gehabt haben.»