Zürcher Kantonsratswahlen

Galladé rein, Landmann raus: Das sind die grossen Gewinner und Verlierer

13.02.2023, 20:01 Uhr
· Online seit 12.02.2023, 20:49 Uhr
Im Zürcher Kantonsrat sitzen neu Polit-Promis wie die ehemalige Nationalrätin Chantal Galladé und Genderstern-Gegnerin Susanne Brunner. Allerdings sind auch bekannte Gesichter nicht oder nicht mehr dabei, beispielsweise Milieu-Anwalt Valentin Landmann und Operation-Libero-Präsidentin Sanija Ameti.

Quelle: ZüriToday

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Beim Regierungsrat gibts keine Überraschungen, alle bisherigen Mitglieder sind wiedergewählt. Anders siehts beim Kantonsrat aus, hier gibts Gewinner und Verlierer. Bei den Parteien: Mit drei zusätzlichen Sitzen gewinnt die Mitte am meisten. Zudem erhalten SVP, SP und GLP je nochmals einen Sitz.

Den grössten Verlust machen die Grünen mit drei Sitzen. Zudem je einen Sitz abgeben müssen EVP, AL und EDU. Auch unter den Kandidierenden gibt es einige Neu-, Ab- und Nichtgewählte, die auffallen:

Susanne Brunner (SVP)

Susanne Brunner machte Schlagzeilen als Gegnerin des Gendersterns. Mit einem Komitee lancierte sie dafür die Initiative «Tschüss Genderstern!». Die bisherige Zürcher Gemeinderätin Brunner, die auf dem zweiten Listenplatz startete, überholte Valentin Landmann um 200 Stimmen.

Valentin Landmann (SVP)

Der landesweit bekannte Milieu-Anwalt Valentin Landmann ist sein politisches Amt im Zürcher Kantonsrats los: Der 72-jährige SVP-Kantonsrat wurde am Sonntag in seinem Wahlkreis der Stadt Zürich abgewählt. Er sass seit 2019 für die SVP im Parlament.

Sanija Ameti (GLP)

Die Co-Präsidentin von Operation Libero, Sanija Ameti, wird nicht GLP-Kantonsrätin. Die 31-Jährige hat den Einzug ins Parlament verpasst und bleibt deshalb ausschliesslich Stadtzürcher Gemeinderätin. Im Stadtzürcher Parlament sitzt sie seit Mai 2022 für den Wahlkreis 4 und 5. Ameti hatte im vergangenen Jahr während der Bundesratswahlen für Kritik gesorgt. In einer SRF-Talkshow sagte sie, sie könne sich die beiden SVP-Kandidaten Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt «politisch nicht schön trinken».

Quelle: Politexperte bei Kantonsratswahlen in Zürich über mögliche Auswirkungen auf die Wahlen im Oktober. CH Media Video Unit / Linus Bauer

Hans-Ulrich Bigler (SVP)

Der Noch-Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Hans-Ulrich Bigler, hat den Einzug in den Zürcher Kantonsrat verpasst. Der ehemalige FDP-Nationalrat wollte für die SVP einen Sitz im Parlament ergattern. Der 64-jährige belegte bei der SVP Bezirk Affoltern den dritten Listenplatz, holte aber nur 3947 Stimmen, zu wenig für den Sprung ins Zürcher Parlament. Bigler hatte erst vergangenen August der FDP den Rücken gekehrt und war der SVP beigetreten.

Patrick Hässig (GLP)

Ebenfalls gewählt ist der ehemalige Radio-24-Moderator Patrick Hässig. Nachdem er seinen Job als Moderator aufgegeben hatte, wechselte er die Branche und ist heute Pflegefachmann. Vor einem Jahr schaffte er den Sprung ins Zürcher Stadtparlament. Nun sitzt er für die Grünliberalen im Kantonsrat.

Chantal Galladé (GLP)

Die ehemalige Nationalrätin Chantal Galladé hat den Sprung in den Zürcher Kantonsrat geschafft: Sie holte bei den Gesamterneuerungswahlen für die GLP einen der 180 Parlamentssitze. In ihrem Wahlkreis in Winterthur holte sie 4555 Stimmen. Ursprünglich wollte Galladé sogar Zürcher Regierungsrätin werden, an ihrer Stelle kandidierte aber Benno Scherrer für die GLP.

Urs Hans (Aufrecht)

Der Biobauer und Impfgegner Urs Hans aus dem Tösstal hat die Wiederwahl in den Kantonsrat nicht geschafft. Nachdem die Grünen ihn wegen seiner «abenteuerlichen Thesen zur Pandemie» aus der Partei ausgeschlossen hatten, behielt er zwar seinen Sitz im Kantonsrat, politisierte aber für den Verein «Aufrecht Schweiz».

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(sda/log)

veröffentlicht: 12. Februar 2023 20:49
aktualisiert: 13. Februar 2023 20:01
Quelle: ZüriToday

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