Zürich

Wärme am Flughafen Zürich soll künftig aus 300 Metern Tiefe kommen

Brunnen und Bohrungen

Wärme am Flughafen Zürich soll künftig aus 300 Metern Tiefe kommen

· Online seit 16.11.2023, 14:57 Uhr
Um die Gebäude am Flughafen Zürich im Winter zu heizen und im Sommer zu kühlen, sollen neue Wege beschritten werden. Eine Rinne tief unter dem Flughafen soll neu als Speicher für Wärme und Kälte dienen.
Anzeige

Der Flughafen Zürich will fossile Brennstoffe ersetzen und geht dabei neue Wege. Eine eiszeitliche Rinne, die 300 Meter unter dem Flughafengelände liegt, könnte als Wärme- und Kältespeicher dienen, um einen wesentlichen Anteil der Flughafengebäude zu heizen und zu kühlen.

Ein Kilometer breit und 30 Kilometer lang

Das Potenzial der tiefliegenden Rinne als Speicher wird nun von Fachleuten in einem mehrstufigen Verfahren analysiert. In einem ersten Schritt wurden seismische Untersuchungen durchgeführt, wie der Flughafen am Donnerstag mitteilte. Damit konnte die Rinnentiefe, die Form und der grobe Schichtaufbau abgebildet werden.

Zusätzliche Sondierbohrungen an drei Standorten haben vielversprechende Informationen über die Rinne geliefert. Diese ist bis zu einem Kilometer breit, rund 30 Kilometer lang und mit wasserführendem Schotter gefüllt. Damit erfüllt sie die Voraussetzungen eines potenziellen Wärme- und Kältespeichers, wie es in der Mitteilung heisst.

Testbrunnen sollen Klarheit schaffen

In einem nächsten Schritt wird nun ein Testbrunnen erstellt. Dieser soll unter anderem aufzeigen, welche Mengen an Wasser gepumpt werden können, wie die Fliessgeschwindigkeit und die chemische Zusammensetzung des Gewässers sind. Davon hängt ab, wo die definitiven Brunnen zur Förderung und Rückführung des Grundwassers platziert werden müssten und wie viele notwendig wären.

Sollten zu viele Brunnen nötig sein, könnte die Flughafen Zürich AG das Projekt nicht mit voller Wirkung umsetzen, heisst es in der Mitteilung. Im Erfolgsfall kann die Rinne ab 2026 als Wärme- und Kältespeicher genutzt werden.

Pilotprojekt kostet mehrere Millionen

Die Investitionskosten für die Erforschung und den Bau der Brunnen werden auf 4 bis 8 Millionen Franken geschätzt. Dazu kämen Erschliessungskosten und weiter technische Massnahmen. Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie (BFE) als Pilotprojekt für Geoenergie mit maximal 1 Million Franken gefördert.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

(sda/roa)

veröffentlicht: 16. November 2023 14:57
aktualisiert: 16. November 2023 14:57
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch