Der Flughafen Zürich will fossile Brennstoffe ersetzen und geht dabei neue Wege. Eine eiszeitliche Rinne, die 300 Meter unter dem Flughafengelände liegt, könnte als Wärme- und Kältespeicher dienen, um einen wesentlichen Anteil der Flughafengebäude zu heizen und zu kühlen.
Ein Kilometer breit und 30 Kilometer lang
Das Potenzial der tiefliegenden Rinne als Speicher wird nun von Fachleuten in einem mehrstufigen Verfahren analysiert. In einem ersten Schritt wurden seismische Untersuchungen durchgeführt, wie der Flughafen am Donnerstag mitteilte. Damit konnte die Rinnentiefe, die Form und der grobe Schichtaufbau abgebildet werden.
Zusätzliche Sondierbohrungen an drei Standorten haben vielversprechende Informationen über die Rinne geliefert. Diese ist bis zu einem Kilometer breit, rund 30 Kilometer lang und mit wasserführendem Schotter gefüllt. Damit erfüllt sie die Voraussetzungen eines potenziellen Wärme- und Kältespeichers, wie es in der Mitteilung heisst.
Testbrunnen sollen Klarheit schaffen
In einem nächsten Schritt wird nun ein Testbrunnen erstellt. Dieser soll unter anderem aufzeigen, welche Mengen an Wasser gepumpt werden können, wie die Fliessgeschwindigkeit und die chemische Zusammensetzung des Gewässers sind. Davon hängt ab, wo die definitiven Brunnen zur Förderung und Rückführung des Grundwassers platziert werden müssten und wie viele notwendig wären.
Sollten zu viele Brunnen nötig sein, könnte die Flughafen Zürich AG das Projekt nicht mit voller Wirkung umsetzen, heisst es in der Mitteilung. Im Erfolgsfall kann die Rinne ab 2026 als Wärme- und Kältespeicher genutzt werden.
Pilotprojekt kostet mehrere Millionen
Die Investitionskosten für die Erforschung und den Bau der Brunnen werden auf 4 bis 8 Millionen Franken geschätzt. Dazu kämen Erschliessungskosten und weiter technische Massnahmen. Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie (BFE) als Pilotprojekt für Geoenergie mit maximal 1 Million Franken gefördert.
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(sda/roa)