Fall Wallisellen

Überblick verloren? Hier kommt die Chronologie

09.04.2022, 22:38 Uhr
· Online seit 09.04.2022, 19:26 Uhr
Der Fall Wallisellen dehnt sich aus. Aus einer Schiesserei mit zwei Toten wurde plötzlich ein Entführungsfall mit einer schweizweit bekannten Person. Der Überblick.

Quelle: TeleZüri

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31. März

Eine unbekannte Anzahl an Personen entführen eine schweizweit bekannte Person mit Waffengewalt. Nach ein paar Stunden endet die Geiselnahme gewaltlos. Weitere Details sind nicht bekannt, die Öffentlichkeit erfährt vom Fall vorerst nichts.

6. April

In Wallisellen kommt es am Mittwochabend zu einer Schiesserei, bei der zwei Menschen ums Leben kommen. Die Polizei ist mit einem grossen Aufgebot vor Ort. Bei den Toten handelt es sich um eine 28-jährige Schweizerin und einen 38-jährigen Deutschen.

Als die Interventions-Einheit der Polizei kurz vor 20 Uhr zur Verhaftung schreitet, zieht der deutsche Staatsbürger unvermittelt eine Schusswaffe. Er setzt sie sogleich ein, wodurch mutmasslich seine Begleiterin getroffen wird. Daraufhin kommt es zu einem Schusswechsel mit der Polizei. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmassnahmen versterben der Mann und die Frau noch vor Ort.

Der Grund für den Polizeieinsatz: Der 38-jährige Deutsche soll mit dem Entführungsfall im Zusammenhang stehen.

7. April

Die Polizei durchsucht die Wohnung in Wallisellen und stellt etliche Waffen und Munition sicher. Die Staatsanwaltschaft eröffnet mehrere Strafverfahren, auch gegen die am Einsatz beteiligten Polizisten.

8. April

Die Polizei verhaftet einen 34-jährigen Schweizer in einem Nachbarkanton. Der Verdacht: Er steht mit der Entführung vom 31. März im Zusammenhang. Es gilt die Unschuldvermutung.

9. April

Gemäss Recherchen des «Tages-Anzeigers» handelt es sich beim 34-Jährigen, der in Haft sitzt, um den Geschäftspartner des Verstorbenen. Die beiden gründeten zusammen ein Start-up für Nachbarschaftshilfe. Gemäss Whatsapp-Nachrichten und Aussagen des näheren Umfelds liefen die Geschäfte jedoch nicht wie erwartet. Das Jungunternehmen hat hohe Kredite aufgenommen und kam in finanzielle Schwierigkeiten.

Der Geschäftspartner des Verstorbenen sei zudem davon überzeugt, dass die Erde eine Scheibe ist. Er gründete die Gruppe «Flat Earth Schweiz» auf Facebook, gab Interviews zum Thema und verbreitete Verschwörungstheorien über Corona auf seinem Account.

(jaw)

veröffentlicht: 9. April 2022 19:26
aktualisiert: 9. April 2022 22:38
Quelle: ZüriToday

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