In einigen Haushalten in Uster brach am Donnerstagabend Panik aus. Kurz zuvor hatte die Stadt in einem Merkblatt die Bevölkerung vor verunreinigtem Trinkwasser gewarnt. ZüriReporter Luca und seine Frau machten sich vor allem Sorgen um ihre kleine Tochter. «Da wir nicht riskieren wollten, dass sie verunreinigtes Trinkwasser trinkt, ging meine Frau Wasser in Pet-Flaschen kaufen.
Der Ansturm auf Wasserflaschen war im Coop-Supermarkt Uster am Bahnhof gross. «Die Wasser-Regale waren praktisch leer», sagt Luca. Seine Frau habe keine grossen Flaschen mit stillem Wasser mehr gekriegt. Sie habe deshalb auf die kleinen Flaschen und bei den grossen auf diejenigen mit Kohlensäure ausweichen müssen.
«Rechnen auch in den kommenden Tagen mit erhöhter Nachfrage»
Coop bestätigt den Run auf Wasser gegenüber ZüriToday. «Die Nachfrage nach stillem Wasser war am Donnerstagabend höher als normal», sagt Mediensprecherin Carole Husi. Die Nachfrage habe das Angebot überstiegen. Wie viele Wasserflaschen die Filiale an diesem Abend verkaufte, gibt Coop nicht an.
«Wir rechnen auch in den kommenden Tagen mit einer erhöhten Nachfrage und haben entsprechende Massnahmen eingeleitet, um unseren Kundinnen und Kunden genügend Mineralwasser in der Verkaufsstelle anbieten zu können», sagt Husi.
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Die Stadt Uster teilt auf ihrer Website mit, dass das verunreinigte Trinkwasser die Gebiete Niederuster, Riedikon, Werrikon und Nänikon betreffe. Lucas Haushalt gehört nicht dazu. «Da auf dem Merkblatt, das kursierte, von der Stadt Uster die Rede war, dachten viele Leute, dass das Wasser in allen Haushalten verunreinigt sei.» Deshalb hätten sich wohl auch viele andere Einwohnerinnen und Einwohner unnötig mit Wasserflaschen eingedeckt.
Bakteriologisch verunreinigt
Das Trinkwasser ist bakteriologisch verunreinigt. Um welche Art von Verunreinigung es sich handelt, ist bisher unklar. Die Bereichsleiter Vertrieb Energie Wasser der Energie Uster AG reagierte bis Freitagmittag nicht auf eine Anfrage der Redaktion.
Hinweisen der Redaktion zufolge handelt es sich um E.coli-Bakterien (EHEC). Drei bis vier Tage nach einer Ansteckung mit EHEC können laut dem Bundesamt für Gesundheit Durchfall und starke Bauchkrämpfe auftreten. Bei einem kleinen Teil der Betroffenen kann sich nach ein paar Tagen eine schwere Verlaufsform mit blutigem Durchfall und teilweise Fieber entwickeln. Eine Infektion kann jedoch auch symptomlos verlaufen.