Quelle: TeleZüri
Seit September 2021 sitzt ein heute 21-jähriger Schweizer in Haft. Am Mittwoch, dem 12. April, muss er sich vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft klagt auf Mord. Das aus dem Grund, weil der Mann «besonders skrupellos» gehandelt habe, wie Erich Wenzinger, Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber TeleZüri Ende September erklärte.
Die Anklageschrift enthüllt, was sich in der Nacht des 19. Septembers zugetragen hat. Die Staatsanwältin beschreibt die Tat als «Kaltblütig, erbarmungslos und aussergewöhnlich grausam». In dieser Nacht starb in Zürich Altstetten ein stadtbekannter 66-jähriger Obdachloser.
Im Schlaf überfallen
Das Opfer lag laut Anklage beim Gemeinschaftszentrum Bachwiesen. Sein Schlafsack sei bis oben zugezogen gewesen und er habe wohl geschlafen, als der mutmassliche Täter über ihn herfiel.
Zwischen 4.30 Uhr und 4.50 Uhr habe dieser sein Opfer entdeckt und ihn mit Fusstritten gegen Kopf und Gesicht traktiert und geschlagen. In der Anklageschrift wird laut «Blick» ausgeführt, wie schlimm und brutal die Attacke war. Die Liste der Verletzungen erstreckt sich über zwei Seiten.
Quelle: TeleZüri
Brutale Attacke gefilmt und online gestellt
Zu den Verletzungen gehören: grossflächige Zertrümmerung des Gesichtsschädels, inklusive Nase, Ober- und Unterkiefer wie auch der Jochbögen. Fünf ausgeschlagene Zähne, eine Lungenembolie und mehrere Brüche des Zungenbeins. Weiter seien zehn gebrochene Rippen festgestellt worden sowie zahlreiche Blutungen – äusserlich, wie auch innerlich.
Die Polizei konnte nach der Gräueltat schnell einen Verdächtigen ausfindig machen und den damals 20-Jährigen verhaften. Er hatte die brutale Attacke selber gefilmt und ins Internet gestellt.
Angezündeter Container – eingeschlagene Autoscheibe
Der Beschuldigte kam in jener Nacht vom Ausgang in Wetzikon nach Hause und stieg auf dem Weg nach Altstetten bei der Haltestelle Krematorium Sihlfeld aus. Auf seinem Weg Richtung Altstetten liess er seine Aggression an einem parkierten Auto aus, indem er eine Scheibe mithilfe eines Asts einschlug, zündete einen Zeitungswagen und einen Container an.
Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri
Frühere Prügeleien und Pornos
Sein Opfer, so berichteten Anwohner aus der Nachbarschaft beim Bachwiesen, habe regelmässig an diesem Ort genächtigt. Unbekannt ist der Beschuldigte der Polizei nicht. Bereits im Mai soll er ein weiteres Zufallsopfer verprügelt haben. Zur Liste seiner Vergehen kommen noch Besitz von pornografischem Material mit Kindern, Tieren und Gewaltpornos sowie eine weitere Sachbeschädigung hinzu.
Ob der Beschuldigte zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss stand oder psychische Erkrankungen ein Rollte spielten, steht in der Anklage nicht. Wie «Blick» schreibt, habe die Verteidigung des Angeklagten nicht reagiert. Welches Strafmass von Seiten der Staatsanwaltschaft gefordert wird, soll erst nach der Verhandlung bekannt gegeben werden.
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(roa)