Stiftung blockiert den Bau der beiden neuen Prime Tower
Zwischen dem Prime Tower und der Pfingstweidstrasse sollen die Überbauungen «Prime 1» und «Prime 3» entstehen. Doch die Stiftung Hamasil, die auf Nachhaltigkeit spezialisiert ist, stellt sich quer. Die neuen Gebäude sollen ähnlich wie ihr Vorbild «Prime 2» aussehen und nahe diesem erstellt werden.
Quartier soll nicht von langen Türmen dominiert werden
Heute stehen an besagter Stelle ein in die Jahre gekommenes Parkhaus und ein älterer Bürobau. Das Grundstück gehört dem Transportunternehmen Welti-Furrer. Der Stiftung ist vor allem ein Dorn im Auge, dass die monotonen, sterilen Prime-Gebäude mit ihren fast 300 Metern Länge das Quartier dominierten, schreiben sie in einer Mitteilung.
Weiter wird kritisiert, die Parkplätze, Büroflächen und die geplanten teuren Einzimmerwohnungen, würden dem Quartier Zürich-West keinerlei Belebung bringen. Bemängelt wird auch die künftig fehlende öffentliche Nutzung und zudem soll gemäss der Hamasil-Stiftung das Grossprojekt mehrfach gegen das Baurecht verstossen.
Hamasil ist bereit, bis vor Bundesgericht zu gehen
Die erlaubte Ausnutzung werde deutlich überschritten, sagt Martin Hofer, der die Stiftung berät. Der Immobilienexperte und Mitgründer der Beratungsfirma Wüest Partner sagt, es fehle an Freiräumen und Grünflächen, was die Versiegelung in Zürich-West noch verstärke.
Anders sieht das die Stadt Zürich, die die Hochhäuser Ende Juni bewilligt hatte. Mit der Einsprache kann sich das Projekt um viele Jahre verzögern, denn die Stiftung Hamasil ist bereit, bis vor Bundesgericht zu gehen, sagt Hofer gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Genauso wie beim benachbarten Projekt «Maaglive».
Klimaverträglicher Gegenvorschlag steht schon
Aber warum kann die Stiftung Rekurs einlegen? Hinter Hamasil steht der frühere Holzunternehmer Martin Seiz. Ihren Sitz hat sie im Kulturpark, der sich auf der anderen Seite der Pfingstweidstrasse befindet. Und wegen dieser Nachbarschaft darf hier eingegriffen werden.
Den Gegenvorschlag zum Hochhaus-Projekt gibt es unter dem Titel «Blühende Pfingstweide». Eine sozial- und klimaverträgliche Neuplanung des Welti-Furrer-Areals soll her. Die bisherigen Gebäude würden dabei umgebaut und neu genutzt. Zudem will die Stiftung eine Anpassung der fast zwanzig Jahre alten Sonderbauschriften, die für das Welti-Furrer-Grundstück und das Maag-Areal gelten. Der Stadtrat lehnt diese jedoch ab.
(nib)
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