Drogenhandel

Zürcher Gefängniswärter beliefert Insassen mit Kokain und Marihuana

· Online seit 02.06.2022, 07:24 Uhr
Handys und Drogen ins Gefängnis geschmuggelt und damit Insassen beliefert haben. Dies soll ein Aufseher über mehrere Monate im Bezirksgefängnis Zürich getan haben.
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Insassen des Bezirksgefängnisses Zürich geben mit geschmuggelten Drogen und Handys an. Ein Aufseher bietet ihnen an, sie nach Bedarf mit Schmuggelware zu beliefern. Dies soll laut «20 Minuten» diesen Frühling passiert sein. 20 Telefone soll der Wärter in die Anstalt heimlich gebracht haben und pro Stück 1500 bis 3500 Franken verlangt haben. Pro Insasse forderte er 500 Franken für Drogen.

Ex-Insasse erzählt

Als ein neu Inhaftierter nach Ankunft im Gefängnis das Angebot für Drogen und Handys erhielt, hätte er vorerst abgelehnt. «Kurze Zeit später habe ich erfahren, dass auch andere Häftlinge so an Handys und Drogen gelangt sind», erzählt der mittlerweile freigelassene Mann gegenüber «20 Minuten».

Er habe später auch ein Natel beim Aufseher bestellt und ihm via «Bekannten» das Geld überreicht. So hätte er mit dem Handy aus der Zelle Familie und Freunde kontaktieren können.

Monatelang gedealt

Die Zürcher Justizdirektion bestätigte, dass bis Anfang April im Berzirksgefängnis Zürich verbotene Gegenstände in den Zellen gefunden wurden. Die Schmuggelware sei während mehrere Monate ins Gefängnis gelangt sein.

Das Amt wolle sich jedoch nicht weiter zu Einzelfällen äussern und könne nicht sagen, in welchem Ausmass Mitarbeitende involviert waren. Der Kampf gegen Schmuggel sei aber für alle Gefängnisse eine dauerhafte Aufgabe.

(hap)

veröffentlicht: 2. Juni 2022 07:24
aktualisiert: 2. Juni 2022 07:24
Quelle: ZüriToday

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