Zürich
Stadt Zürich

Zürcher Frontpolizisten sind unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber

Mitarbeitendenbefragung

Zürcher Frontpolizisten sind unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber

· Online seit 18.12.2023, 11:21 Uhr
Eine Mitarbeitendenbefragung der Stadtpolizei Zürich fällt nicht gut aus. Einsatzkräfte geben der Stapo eine schlechte Note – unter anderem wegen ungenügender Work-Life-Balance.

Quelle: So wirbt die Stadtpolizei für sich. Stadtpolizei Zürich / Stadtpolizei Winterthur / Youstercops / ZüriToday / Linus Bauer

Anzeige

Die 66 Fragen über den Arbeitgeber haben mehr als 70 Prozent der Mitarbeitenden der Stadtpolizei Zürich ausgefüllt. Dabei zeigt sich, dass gewisse Kommissariate deutlich schlechter abschneiden, als andernorts.

Ungenügend Work-Life-Balance

Mehrere Frontpolizisten, wie Einsatz- und Ermittlungsgruppen der Kriminalpolizei, haben in der Mitarbeitendenbefragung oft mit der Note 3,4 bewertet – was als Alarmstufe gilt, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.

Die Befragten fühlen sich etwa ungenügend in Entscheidungsprozesse einbezogen und vor übermässiger Überlastung durch ihre Vorgesetzten zu wenig geschützt. Zudem zeigt die Auswertung, dass Mitarbeitende sich zu wenig von der Arbeit erholen können.

Zürich die «24-Stunden-Gesellschaft»

Ein langjähriger Stadtpolizist sagt gegenüber dem «Tagesanzeiger»: Die tiefen Werte in der Umfrage hätten vor allem die steigende Belastung im Korps und durch Reorganisationen verursachte Verunsicherungen als Gründe.

Stadtpolizei-Kommandant Beat Oppliger weiss, dass die Schichtarbeiten in den vergangenen Jahren gestiegen seien und dies Auswirkungen auf die Gesundheit und Work-Life-Balance der Beamten habe.

«Die Stadt hat sich zu einer 24-Stunden-Gesellschaft entwickelt», sagt Oppliger. Auf eine Demonstration folge ein Fussballspiel, folge ein Grossanlass, folge ein Wochenende. «Zürich ist am Wochenende für die halbe Schweiz ein Ausgehort, und wer einen grossen Event plant, sucht nach einem Platz in Zürich.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Sofortmassnahme eingeleitet

Die Situation wurde durch Personalmangel zusätzlich verschärft. Zudem steckte die Kriminalpolizei zur Zeit der Befragung mitten in einer Reorganisation. «Die Themen, die zu Unzufriedenheit führten, sind erkannt, und es wurden bereits Massnahmen auf verschiedenen Stufen und in verschiedenen Abteilungen umgesetzt», so Oppliger.

Dieser Prozess laufe nach wie vor. Beispielweise seien die Öffnungszeiten der Regionalwachen eingeschränkt und Arbeitsabläufe in den Ermittlungsgruppen vereinfacht und effizienter gestaltet worden. Zudem werde 2024 ein Pilotversuch mit einem neuen Schichtmodell getestet.

(joe)

veröffentlicht: 18. Dezember 2023 11:21
aktualisiert: 18. Dezember 2023 11:21
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch