Neue Grünabfuhr 2023

Was du schon immer zum Bio-Abfall in der Stadt Zürich wissen wolltest

27.09.2023, 09:09 Uhr
· Online seit 01.03.2023, 15:26 Uhr
Jahrelang war es so: Hauskehricht wurde von der Stadt im Züri-Sack eingesammelt, doch wer seinen Bio-Abfall gesondert loswerden wollte, musste selbständig eine Lösung organisieren. 2023 ist damit Schluss. Der Container für die Grünabfuhr wird für Hauseigentümer Pflicht. Hier findest du alle Antworten zur Umstellung.
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Was ist 2023 neu?

Seit dem 1. Januar 2023 gilt in der Stadt Zürich eine Container- und Standortpflicht für Bio-Abfall. Liegenschaften, die bisher noch keinen Bio-Abfallcontainer hatten, werden im Laufe des Jahres 2023 ausgerüstet. Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) leert den bereitgestellten Bio-Abfallcontainer einmal pro Woche. Die Abfuhrdaten findest du im städtischen Entsorgungs-Kalender.

Wie läuft die Umstellung auf das neue Abfall-Regime ab?

Die bestehenden, gut 16'000 Bio-Abfall-Abonnemente werden abgelöst. ERZ begann Anfang 2023 damit, rund 9000 zusätzliche Container aufzustellen. Bis alle Standorte entsprechend ausgerüstet sind, wird es nach Angaben der Stadt noch mehrere Monate dauern. Da die Container auf privatem Grund stehen, wird für jeden Standort eine Vereinbarung mit der Eigentümerschaft getroffen. Für Standorte, an denen kein Platz für einen Bio-Abfallcontainer vorhanden ist, ist eine Lösung auf öffentlichem Grund geplant. Hier dauert die Umsetzung länger und soll bis im Jahr 2026 abgeschlossen sein.

Kann ich jetzt noch ein Bio-Abfall-Abo abschliessen?

Nein. Es können keine neuen Bio-Abfall-Abos mehr abgeschlossen werden. Die bestehenden Abos wurden per 1.1.2023 in die neue, flächendeckende Sammlung biogener Abfälle überführt.

Ich habe kein Abo, aber meine Verwaltung hat noch keinen Container aufgestellt. Was soll ich tun?

Die Bio-Abfallcontainer werden so schnell wie möglich ausgeliefert, verspricht ERZ auf Anfrage. Die erste Tranche folge ab April, die zweite in der zweiten Jahreshälfte. Bis dahin brauche es leider noch etwas Geduld. Hierbei spiele eine Rolle, dass die Stadt von jedem einzelnen Liegenschaftsbesitzer eine schriftliche Einwilligung für das Stellen des Containers brauche.

Wie viel zusätzlichen Abfall erwartet die Stadt durch die Pflicht?

Neu rechnet die Stadt Zürich pro Jahr mit 25'000 Tonnen Bio-Abfall. Im Jahr 2021 wurden im Rahmen des Abo-Modells noch 17'000 Tonnen gesammelt. Der Anstieg wird 2027 also aller Voraussicht nach 50 Prozent betragen.

Was kostet der Bio-Abfallcontainer?

Die Höhe der Gebühr für den Pflicht-Container hängt von seiner Grösse ab. Es gibt drei Versionen. Ein 140-Liter-Container kostet pro Jahr 113,10 Franken, ein 240-Liter-Container schlägt mit 193,85 Franken zu Buche und für einen 770-Liter-Container verlangt die Stadt jährlich 624,65 Franken.

Ich kompostiere meinen Bio-Abfall selbst. Muss ich trotzdem einen Container mieten?

Es besteht die Möglichkeit, von der Containerpflicht befreit zu werden, wenn nachgewiesen werden kann, dass der Bio-Abfall einer sachgerechten Kompostierung zugeführt wird. Dazu muss bei der Stadtverwaltung ein Antrag eingereicht werden. Mehr Infos gibt es auf der ERZ-Website.

Was darf in den Bio-Container?

Loser, pflanzlicher Gartenabfall: Balkon- und Topfpflanzen (ohne Gefäss), Erde ohne Steine oder Hydrokugeln, Laub, Unkraut und Fallobst, Rasen- und Wiesenschnitt, Schnittblumen, Stauden von Blumen und Gemüse, Strauch- und Baumschnitt bis 10 Zentimeter Durchmesser.

Küchenabfall: Eierschale, Eierkarton, Fruchtstein, Kaffeesatz, Teekraut, Kleintiermist inkl. Federn, Stroh, Heu und Sägemehl, Palmblatt-Geschirr, Rüstabfall von Früchten und Gemüse, Bio-Abfallbeutel mit Gitterdruck.

Speisereste aus dem Haushalt: Brot, Gebäck und Süssspeise, Fleisch und Fisch (auch Knochen und Gräte), Getreideprodukte, Reis, Hülsenfrüchte, Kochfett, Sauce, Milchprodukte, Käse, Ei.

Was gehört nicht in den Bio-Container?

Nichtorganischer oder nichtbiogener Abfall, Altholz, Asche und Zigarettenstummel, Blähton, Blumentopf und Steckschaum, Buchsbaum (vom Buchsbaumzünsler befallen), Christbäume, Einweggeschirr, Hundekot, Hygieneartikel (Binden, Tampons, Windeln, Verbandsmaterial), Katzensand, kompostierbare Kleider, Medikamente, Muschelschalen, Neophyten, Plastik, Plastiksäcke aus rezykliertem Plastik, Staubsaugerbeutel, Steine (Kies, Sand), Tee-/ Kaffeekapseln und -beutel, Verpackungsmaterial, Wertstoffe (Glas, Metall, Papier, Karton, PET-Getränkeflasche), Züri- und Kehrichtsäcke.

Hä, warum darf ich explizit als «kompostierbar» oder «biologisch abbaubar» angeschriebene Sachen nicht im Container entsorgen?

Generell dürfen Produkte aus biologisch abbaubaren Werkstoffen laut ERZ nicht im Bio-Abfallcontainer entsorgt werden. Dazu gehören kompostierbare Kaffee- oder Teekapseln, Einweggeschirr aus Maisstärke und Produkte/Verpackungen aus 100 Prozent Faserprodukten. Der Grund ist, dass diese Gegenstände bei der Sammlung von Auge nicht als solche erkennbar sind. Das Material muss aufwendig aus dem Bio-Abfall entfernt werden – oder der ganze Container landet wegen zu hohem Fremdstoffanteil in der Kehrichtverwertung. Zwei Ausnahmen gibt es: Bio-Abfallbeutel mit Gitterdruck sowie Kaffeekugeln, wie sie die Migros vor kurzem eingeführt hat.

Welche Konsequenzen hat es, wenn ich meinen Bio-Abfall heimlich in der Nachbarschaft entsorge?

Die Sammlung und Verwertung von Bio-Abfall wird teilweise durch die Abfallgrundgebühr finanziert, die jeder Haushalt und jeder Betrieb entrichtet. Dazu kommt eine Mengengebühr, deren Höhe von der Grösse des Bio-Abfallcontainers abhängig ist. Fremdentsorgen ist weder beim Bio-Abfall noch beim Hauskehricht erlaubt. Es gilt als illegale Entsorgung und kann angezeigt werden, was eine Geldbusse zur Folge haben kann.

Was passiert mit dem Abfall aus dem Bio-Container?

Der Bioabfall aus der Stadt wird im Vergärwerk der Biogas Zürich AG im Werdhölzli zu Biogas und Kompostprodukten verarbeitet. Das Gas wird dann ins Netz des Energieversorgers Energie 360° eingespeist und steht als Treibstoff, zum Heizen, zum Kochen oder für die Stromproduktion zur Verfügung. Kompostprodukte können als Dünger verwendet werden.

Welche weiteren Möglichkeiten habe ich, um meinen Bio-Abfall loszuwerden?

Vor allem für Abfall aus dem Garten bietet die Stadt Zürich verschiedene Entsorgungswege an. Auf Bestellung und gegen Rechnung holt ERZ losen, pflanzlichen Gartenabfall mit einem Kranfahrzeug ab. Die Mindestmenge pro Auftrag beträgt zwei Kubikmeter. Für kleinere Mengen bietet sich der sogenannte Gartensack an. Dieser kann am Abfuhrtag mit dem Bio-Abfallcontainer vor 7 Uhr bereitgestellt werden. Du kannst deinen Gartenabfall ausserdem auch selbst zur Biogas Zürich AG bringen.

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veröffentlicht: 1. März 2023 15:26
aktualisiert: 27. September 2023 09:09
Quelle: ZüriToday

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