Unbekannter reicht Anzeige gegen Zürcher «Gleis» ein

Die Aufregung bei Mario Parizek war gross: Sein Konzert am letzten Dienstag im «Das Gleis» wurde kurzfristig abgesagt. Grund dafür: Einige Personen des Teams hätten sich unwohl gefühlt – sie sahen Parizeks Auftritt aufgrund seiner Dreads als problematisch an. Der österreichische Künstler erzählte dies auf seinen Social-Media-Kanälen. Später rechtfertigte sich das Lokal selbst via Facebook: «Auch wenn wir hinter dieser Entscheidung stehen, tut es uns leid, wenn wir dem Künstler seinen Auftritt verunmöglicht haben.»

Nun könnte die Absage fürs «Gleis» unter Umständen ein bitteres Nachspiel haben: Ein Mann habe nämlich bei der Zürcher Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen das Lokal eingericht, berichtet «20min.ch». Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft bestätigte den Sachverhalt auf Anfrage. Sprecher Erich Wenzinger sagt: «Der Inhalt der Anzeige und das weitere Vorgehen werden nun geprüft.»

Auch Brasserie Lorraine angezeigt

Zuvor berichtete die Today-Zentralredaktion, dass auch gegen die Brasserie Lorraine wegen einer Konzert-Absage Anzeige eingereicht wurde. Dahinter steckt die Junge SVP. «Was sich in Bern in der Brasserie abgespielt hat, ist Rassismus gegen Weisse», meint JSVP-Präsident David Trachsel.

In der Anzeige argumentiert die Partei damit, dass ein bereits laufendes Konzert vor vollem Publikum einzig deswegen abgebrochen worden sei, weil jene Personen, die Reggae-Musik gespielt hätten, von weisser Hautfarbe seien beziehungsweise keinen indigenen Hintergrund hätten.

(jaw)