Züri-City-Card

Nach knappem Resultat: Stadtpräsidentin Mauch will jetzt gut zuhören

16.05.2022, 10:39 Uhr
· Online seit 16.05.2022, 09:16 Uhr
Die Stadtpräsidentin ist erleichtert, dass die Züri-City-Card knapp angenommen wurde. Corine Mauch weiss, dass noch einige rechtliche und konzeptionelle Fragen offen sind. Die Gegenseite findet, dass viele Millionen Franken in ein Projekt investiert werden, das nicht funktionieren wird.

Quelle: TeleZüri / Eduard Brand, Beitrag vom 15. Mai 2022

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Die Resultate der Abstimmung zur Züri-City-Card zeigen keine deutliche Unterstützung des Projekts. Mit einem Ja-Stimmenanteil von nicht einmal 52 Prozent stimmt die Stadtbevölkerung sehr knapp für die fortführenden Arbeiten zur City-Card. Nur fünf der zwölf Stadtkreise stimmen der Vorlage zu – doch die Ja-Stimmen reichen aus.

«Kritische Stimmen müssen für die weiteren Arbeiten einbezogen werden»

Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) ist sehr froh und erleichtert über den positiven Ausgang der Vorlage. «In diesem Moment muss man nochmal betonen, um was es bei dieser Abstimmung gegangen ist», sagt die Stadtpräsidentin im Interview mit ZüriToday. Es gehe nicht darum, dass die City-Card sofort eingeführt werde, sondern um einen Kredit, sodass die Vorbereitungsarbeiten fortgeführt werden können.

«Wenn es dann konkreter vorliegt, als dass es jetzt der Fall ist, dann wird man noch einmal darüber befinden, ob die Züri-City-Card tatsächlich eingeführt wird.» Die Diskussion werde dann einfacher sein, weil man wissen wird, was die Karte alles beinhaltet, wer sie akzeptieren kann und was für Vergünstigungen sie bringen kann.

Das knappe Resultat zeigt laut Mauch, dass bei der Stadtbevölkerung viele kritische Fragen vorhanden sind und dass gewisse Aspekte dieser kritischen Stimmen für die weiteren Arbeiten einbezogen werden müssen. «Wir müssen am Schluss ein sehr konkretes und überzeugendes Konzept bringen, damit die Bevölkerung dem zustimmen wird.»

Auch Luca Maggi vom Ja-Komitee freut sich über das positive Endresultat zur Züri-City-Card. Er sieht jedoch auch, dass die eigentliche Arbeit an der Züri-City-Card gerade erst begonnen hat.

Quelle: TeleZüri / Eduard Brand

«Viele Millionen für ein Projekt, das nicht funktioniert»

Die Gegenseite sieht die Züri-City-Card als widerrechtliches Projekt. «Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge», sagt SVP-Gemeinderätin Susanne Brunner. Der Stadtrat wolle mit der City-Card illegal anwesenden Ausländerinnen und Ausländern den Aufenthalt legalisieren. «Das geht nicht, der Stadtrat hat gar nicht die Kompetenz dazu», so Brunner.

Quelle: TeleZüri / Eduard Brand

Fazit: Es bleiben viele Fragen offen, und wie genau an der Züri-City-Card weitergearbeitet wird, ist noch nicht klar. Ob die Gegenseite juristisch dagegen vorgeht, oder ob die Pro-Seite ein sinnvolles Konzept präsentiert, wird sich zeigen. Was klar ist: Bevor die umstrittene City-Card eingeführt werden kann, braucht es noch einmal die Zustimmung der Stadtbevölkerung.

veröffentlicht: 16. Mai 2022 09:16
aktualisiert: 16. Mai 2022 10:39
Quelle: ZüriToday

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