Als im November letzten Jahres bei der Abstimmung über den kommunalen Verkehrsrichtplan mehr als 57 Prozent für den Richtplan stimmten, beschlossen die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich somit einen grossflächigen Parkplatzabbau. Mittlerweile ist die Stimmung jedoch eine andere. Wie eine aktuelle Umfrage des Tages-Anzeigers (Aboartikel) zeigt, lehnen 56 Prozent nun den Abbau von Parkplätzen in der blauen Zone ab.
Eine Tendenz, die auch der SP-Gemeinderat Reis Luzhnica aus Wiedikon erlebt hat. Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagt er: «Ob am Telefon oder auf der Strasse: Immer wieder sagen mir Menschen, die sonst SP wählen, sie könnten nicht nachvollziehen, weshalb wir Parkplätze in der blauen Zone abbauen.»
Dass der Verkehrsplan radikal umgesetzt wird, sehen nun auch die einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner in der Stadt deutlich. Erst jetzt zeigt sich, was es heisst, wenn der Parkplatz vor der eigenen Haustüre abgebaut wird. Die Parkplätze werden in Zukunft nicht nur weniger, sondern auch teurer. Das Sicherheitsdepartement erarbeitet derzeit eine neue Parkverordnung, die unter anderem vorsieht, dass man sein Auto in der Nacht nicht mehr gratis parkieren kann. Auch tagsüber müssen die Autofahrerinnen und -fahrer damit rechnen, tiefer in die Tasche zu greifen.
(sib)