Sag mir, my dear, wie abgefuckt kann man eigentlich sein?
Freundin, oder soll ich besser Frau XY schreiben? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich es feiere, dass du schon mal die Unterschrift für deinen neuen Namen übst. Das haben wir doch schon in der Handarbeitsstunde bei Frau Weber gemacht, weisst du noch? Ist nur gefühlt 100 Jahre her…öppe genau so lange, wie Girls nun endlich nicht mehr automatisch in die Handsgi müssen.
Du weisst, was ich meine. Ich freu mich natürlich saumässig über deinen Schmetterlingssturm (und deine Lebensplanung) mit Fab, wirklich. Aber…
…schlaf jetzt endlich mal mit ihm. Dann reden wir weiter.
Das habe ich ja mit Philippe bereits getan, leider. Er geht mir nicht aus dem Kopf, ich ihm offenbar auch nicht. Aber wie heisst es so schön in gewissen Kreisen: Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Erledigt.
Ändern wollte ich also die Dinge, die ich ändern kann. An der Single-Party von Domi habe ich es also getan. Sozusagen.
Du kennst die Partys von Domi. Alles top organisiert, Sound top, Essen top, Drinks top, Gäste top. Ich war auch top, wenn nicht topper! Soni fand das zumindest auch. Drum ging es auch wirklich schnell und einfach: 1 Häppchen, 1 Drink, 1 Blick und boom, wir tanzten.
Wir tanzten, wir küssten uns, wir tranken noch mehr Drinks, tanzten weiter, küssten weiter…mega oder?
Au contraire, Lucy! Alles, was ich denken konnte, war: PHILIPPE.
Erinnerst du dich an unsere “Wanderung” auf den Üezgi, als wir beide hearbroken waren und ungefähr alle zwei Minuten Rauchpause machen mussten, um dann beim Jurablick fluchtartig den Weg zurück in die Stadt anzutreten, weil alles auf diesem elenden Berg nach Päärli roch?
Es war exakt genau so auf der Tanzfläche mit Soni. Es roch so falsch wie damals und deshalb tat ich exakt das gleiche wie damals.
Ich bin abgehauen. Von einer geilen Party direkt nach Hause. Setzte mich an meinen Compi und schrieb Philippe. Schrieb ihm alles, was passierte, was nicht passte, was sein sollte. Danach schrieb ich meinem Chef und gab 3!!! Wochen Ferien ein.
Dann ging ich ins Bett und schaute Pornos.
Und jetzt sag mir, my dear, wie abgefuckt kann man eigentlich sein?
Jaja, ich weiss, sehr. Aber jetzt muss ich halt mal rasch einen Flug auf die andere Seite buchen, ein komplettes Makeover organisieren, Kleider für alle möglichen Begebenheiten raussuchen und meinen Nachbarn sagen, dass sie meine Bestellungen (ja sorry, musste mich ablenken die letzten Tage) für mich aufbewahren.
Ah, Pass ist natürlich auch nirgendwo. Auch egal, gäll?
Du, liebe Lucy, lässt dich jetzt bitte flachlegen. Und zwar subito. Wenn ich in gefühlt 10 Jahren aus dem Flieger steige, will ich hören, dass Fab in jeder Hinsicht faboulus ist!
In Liebe, deine absolut gestörte Lena
Ps. Nur zur Sicherheit habe ich mal einen Flug für dich für nächste Woche reserviert…better safe than sorry und so.