«Radwege klar abtrennen ist sinnvoller als farblich kennzeichnen»
Je attraktiver, klarer signalisiert und besser ausgebaut die Veloinfrastruktur sei, desto eher werde sie auch genutzt, hatte die AL in ihrem Postulat festgehalten.
Heute seien die Velowege in der Stadt nicht selbsterklärend und intuitiv verständlich. «Oft müssen ungeübte Velofahrende oder Touristinnen und Touristen ihre Fahrt unterbrechen, um zu schauen, wie sie wo weiterkommen.» Das sei für diese gefährlich, aber auch für die anderen Verkehrsteilnehmenden.
Vergleich zu anderen Städten
Michael Schmid (AL) wies auf positive Erfahrungen hin, die in anderen Städten mit vollständig eingefärbten Velostreifen gemacht wurden. In Wien hätten sich die Konfliktsituationen deutlich reduziert. Und in Berlin seien die Velowege seltener durch parkierte Autos versperrt - im Gegenzug seien weniger Velofahrende auf den Trottoirs unterwegs.
Für die SVP geht der Vergleich von Zürich mit den Städten Wien oder Berlin, in denen mehr Platz im Strassenraum vorhanden ist, nicht auf, wie Derek Richter festhielt.
Infrastruktur verbessern, nicht bemalen
Zudem würden eingefärbte Velorouten bloss eine falsche Sicherheit vorgaukeln. «Viele Unfälle sind durch Unachtsamkeit, Tempo oder Alkohol selbstverschuldet - da nützt auch die beste Infrastruktur nichts», sagte Richter.
Dass sich die Infrastruktur mit etwas Farbe verbessere, bezweifelten mehrere Gemeinderätinnen und Gemeinderäte von der FDP bis hin zu den Grünen. Es war unter anderem von «Pseudo-Sicherheit» die Rede. «Es wäre sinnvoller, die Radwege klar abzutrennen, als einfach nur farblich zu kennzeichnen», meinte etwa Beat Oberholzer (GLP).
(hap)