Gewalt

Kinderspital Zürich meldet mehr Kindsmisshandlungen für 2022

· Online seit 25.01.2023, 15:18 Uhr
Die Zahl der Kindsmisshandlungen steigt. Die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle des Universitäts-Kinderspitals Zürich hat 2022 erneut eine Zunahme der gemeldeten Verdachtsfälle registriert: Die Zahl stieg von 625 im Vorjahr auf 647.

Quelle: Kinderspital Zürich sucht Personal / Beitrag vom 26. April 2022 / TeleZüri

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Nachdem es bei den körperlichen Misshandlungen im Vorjahr einen Rückgang gab, haben die Fälle von misshandelten Kindern im letzten Jahr wieder zugenommen. Dies hat das Kinderspital Zürich am Mittwoch mitgeteilt.

Der Beschluss des Ständerats, die gewaltfreie Erziehung im Schweizerischen Zivilgesetzbuch zu verankern, helfe hoffentlich, die körperliche Bestrafung von Kindern zu reduzieren. Das Bewusstsein, wie schädigend solche Strafen sein können, sei noch ungenügend in der Bevölkerung angekommen, heisst es in der Mitteilung.

Weniger psychische Kindsmisshandlungen 

Die Fälle von sexueller Misshandlung blieben in etwa gleich wie im Vorjahr. Eine Botschaft ist positiv: So meldet die Kinderschutzgruppe und Opferhilfestelle, dass die psychischen Misshandlungen zurückgegangen seien. Jedoch haben die Fälle vernachlässigter Kinder zugenommen.

Verdacht auf Kindsmisshandlung schwer zu prüfen

Nicht immer bestätigt sich ein Verdacht auf Kindesmisshandlung. So war sich das Team in 478 Fällen sicher. In den restlichen 125 Fällen konnte der Verdacht nicht bestätigt, aber auch nicht ausgeräumt werden. Die Betroffenen werden dann entweder engmaschig kontrolliert oder von anderen Stellen, wie Mütter- oder Väterberatung, betreut.

(sda/Gioia Niessner)

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veröffentlicht: 25. Januar 2023 15:18
aktualisiert: 25. Januar 2023 15:18
Quelle: ZüriToday

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