Es ist keine Neuigkeit, dass die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) mit Personalengpässen kämpfen. Doch dieser Bericht eines ZüriReporters scheint doch etwas unüblich. «Es war Dienstagabend, ca. 19.30 Uhr. Wir sassen im Tram, in der Linie 2. Dann sagte der Fahrer kurz vor der Kalkbreite, dass er ins Depot fahren muss. Alle Fahrgäste mussten aussteigen.»
Seltener, aber möglicher Fall
Er habe sich über die Durchsage ein bisschen amüsiert, erzählt der ZüriReporter. «Aufgrund von Personalmangel fährt das Tram jetzt ins Depot. Ich muss nach Hause. Bitte alle aussteigen!», seien die ungefähren Wortlaute des Tramführers gewesen. «Ich bin dann nach Hause gelaufen, für mich war der weitere Weg nicht allzu weit», erzählt der Fahrgast.
Auf dieser Linie habe es offenbar einen Kursausfall gegeben, sagt VBZ-Sprecherin Daniela Tobler auf Anfrage bezüglich des Vorfalls. «Wenn krankheitsbedingt Personal ausfällt, kann es zu Unregelmässigkeiten bei den Kursen kommen und das Personal ist entsprechend knapp.» Ein solcher Fall, dass ein Tram ins Depot fährt und die Fahrgäste aussteigen müssen, sei eher selten, könne aber passieren.
Mit einem Lächeln ausgestiegen
Wenn ein Ausfall sich sehr kurzfristig ereigne, dann sei es nicht möglich, die Fahrgäste vorzeitig – wie etwa via Online-Fahrplan – über Teilausfälle zu informieren, erklärt Tobler. Doch im Tram des Leserreporters schienen die Leute nicht gross wütend wegen der spontanen Planänderung. «Die meisten Leute haben gelächelt oder gegrinst und sind dann ausgestiegen.»
Die Personalsituation bei den VBZ ist nach wie vor angespannt. Zur Entlastung wurde die Tramlinie 15 temporär eingestellt und der Fahrplan des 83er-Buses reduziert. «Die Situation ist nach wie vor so, dass die Massnahmen nötig sind. Wenn es weitere Absenzen gibt oder Personalengpässe wieder zunehmen, dann sind weitere Massnahmen nicht auszuschliessen», so Tobler.