Gewalt in der Schule

Hooligan-Stil auf dem Pausenplatz – Zürcher Schule verbietet Fussball

28.04.2022, 08:49 Uhr
· Online seit 28.04.2022, 06:47 Uhr
Weil sich Schülerinnen und Schüler beim Spielen in der Pause zu aggressiv verhalten, führen zwei Schulhäuser in Zürich nun ein Fussballverbot ein. Die Schulen wollen damit Respekt und Toleranz vermitteln.
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Die Frühlingsferien in Zürich neigen sich dem Ende zu und bald kehren die Kinder zurück in den gewohnten Schulalltag. Stimmt nicht ganz für alle. Denn Schüler und Schülerinnen der Schule Am Üetliberg müssen ein neues ungewöhnliches Verbot beachten. Sie dürfen in den Pausen nicht mehr Fussballspielen. Dies geht aus einem Bericht der «NZZ»» hervor.

Hooligan-Stil auf dem Pausenplatz

Die Eltern haben vor den Ferien von der Schulleitung einen Brief erhalten. Das Motto der Schule heisst: «Unser Mai ist fussballfrei.» Grund dafür sei, dass das Fussballspielen regelmässig zu Konflikten geführt hatte. Laut «NZZ» hätten sich die Kinder im Hooligan-Stil runtergemacht und nach der Pause mit Schlachtgesängen in die Schulhäuser eingezogen.

Die Lehrpersonen hatten die Kinder nach den Pausen beruhigen müssen und hatten vorübergehend die Tore weggenommen. Dies sowie auch Gespräche mit den Kindern und die Einführung eines Ampelsystem hatten nicht zu einer Verbesserung der Situation geführt.

Diskussionen, Beleidigungen und ein kopiertes Fanverhalten von Stadien wollte die Schule nicht mehr akzeptieren. «Uns blutet das Herz», sagt der Schulleiter zur beschlossenen Massnahme. Betroffen von dem Fussballverbot sind die beiden zugehörigen Schulhäuser Friesenberg und Borrweg.

Respekt, Toleranz und Akzeptanz soll vermittelt werden

Die Lehrpersonen wollen nach den Ferien mit den Kindern thematisieren, dass Fussball Fairplay bedeute und Werte wie Respekt, Toleranz und Akzeptanz eine Rolle spielen. Unterstützung liefern werden Hortmitarbeitende, die Pausenanimation anbieten.

Bereits Ende 2021 verursachte aggressives Verhalten auf dem Schulhof einer Zürcher Schule Aufsehen. Primarschüler aus Dietikon liessen sich von der gewalttätigen Erfolgsserie «Squid Game» inspirieren und spielten Szenen aus der Sendung auf Pausenplätzen nach. Die Pausenaufsicht hatte damals nur mit Mühe durchgreifen können.

(hap)

veröffentlicht: 28. April 2022 06:47
aktualisiert: 28. April 2022 08:49
Quelle: ZüriToday

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