Veloförderung

Gemeinderat spricht 3 Millionen für Fachtagung Velo-City in Zürich

· Online seit 09.02.2022, 19:53 Uhr
Drei Millionen Franken hat der Zürcher Gemeinderat am Mittwoch für die Durchführung der viertägigen Velofachtagung Velo-City 2024 genehmigt. Der Erfahrungsaustausch soll der Veloförderung in der Stadt zugute kommen.
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Laut Vorlage zieht der internationale Event jährlich 1000 bis 1500 Expertinnen und Experten an. So würden «zürich-spezifische Probleme» von internationalen Veloexperten angegangen, sagte Severin Meier (SP). Die Hälfte des Betrags würde zudem durch Einnahmen wieder hereingeholt.

Eine Minderheit des Stadtparlaments war mit dem Millionenbetrag aber ganz und gar nicht einverstanden. Die SVP sah darin «Klientelwirtschaft»: Dass derart viel Steuergeld für einen Anlass aufgewendet werden soll, der durch eine private Organisation durchgeführt wird, sei unverständlich, sagte Derek Richter. «Die Vorlage ist eine Ménage aus Begünstigung, Bestechung und Vetternwirtschaft.»

Auch die FDP konnte sich nicht für das Projekt erwärmen. Fachtagungen würden in Zürich ständig durchgeführt, ohne «fragwürdige Bewerbungsverfahren bei europäischen Lobbyorganisationen» und millionenschwere Kredite der öffentlichen Hand. «Das ist kein Geschenk für Zürich», sagte Dominique Zygmont (FDP). Mit dem Geld werde besser ein Veloweg gebaut.

Stadtrat Richard Wolff (AL) bezeichnete diese Vorwürfe an den Veranstalter, die European Cyclists' Federation (ECF), als ehrverletzend. Es sei ein Beitrag Zürichs an eine weltweite Bewegung, die das Velo als vollwertiges Fortbewegungsmittel positionieren wolle.

Die Kürzungsanträge aus dem bürgerlichen Lager wurden abgelehnt. Die Vorlage wurde mit 67 zu 51 Stimmen angenommen.

Die ECF fällt den Entscheid über den Austragungsort im Mai 2022. Die Stadt Zürich hatte schon im November ihre Bewerbung eingereicht.

veröffentlicht: 9. Februar 2022 19:53
aktualisiert: 9. Februar 2022 19:53
Quelle: sda

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