Durchs Fahrverbot gedüst

«Geburtstagskind» erhält von Stadtpolizei Glückwünsche statt Busse

28.07.2022, 20:06 Uhr
· Online seit 13.07.2022, 06:10 Uhr
Ein junger Zürcher war am Abend seines Geburtstags mit der Vespa unterwegs und wurde von der Stadtpolizei Zürich erwischt. Weil er durch ein Fahrverbot fuhr, hätte er eine Busse von 100 Franken erhalten sollen. Stattdessen stand auf der Busse: Happy Birthday.

Quelle: TeleZüri

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Laszlo war am Samstagnachmittag mit seiner Vespa in Zürich unterwegs. Es war nicht irgendein Samstag, denn der junge Zürcher feierte seinen 32. Geburtstag und war auf dem Weg zu seinen Eltern. Etwas im Stress ignorierte er ein Fahrverbot und wurde prompt von der Polizei angehalten.

Busse von 100 Franken 

«Ich fuhr auf der Zollstrasse Richtung Hauptbahnhof und hatte es pressant, weil ich nach dem Treffen mit meinen Eltern noch abgemacht hatte», erzählt Laszlo im Interview mit ZüriToday. Gestresst, wie er war, hätte er das Fahrverbot «gekonnt ignoriert» und fuhr mitten in eine Polizeikontrolle. «Das Fahrverbot gibt es noch nicht so lange. Ich habe aber gleich erkannt, dass es keine gute Idee war, dort hindurch zu fahren», so Laszlo.

Die Stadtpolizei hatte Laszlo sofort rausgewunken und ihm den Sachverhalt erklärt. 100 Franken werde die Busse kosten, sagten die Beamten zu Laszlo. «Ich fragte, ob sie nicht ein bisschen Nachsicht hätten, da es mein Geburtstag war.» Ein Polizist hatte einen anderen Vorschlag: Er riet Laszlo, am Abend ein Kässeli aufzustellen, sodass seine Freunde sich an seiner Busse beteiligen könnten. «Ich wollte jedoch nicht, dass Andere für meine Dummheit zahlen», erklärt Laszlo.

«Happy Birthday»

Anschliessend nahm die Polizei das übliche Prozedere vor: Untersuchung des Fahrzeugs und des Führerscheins sowie Ausfüllen des Strafzettels. «Der Polizist kritzelte etwas auf den Zettel und gab diesen mir dann zurück», so Laszlo. Dann kam die grosse Überraschung! Statt der Busse von 100 Franken stand auf dem Zettel: Happy Birthday (keine Busse).

Laszlo freute sich, war aber auch etwas perplex. «Ich habe mich sehr gefreut. Das ist sehr aufmerksam und nicht das, was viele über die Polizei denken. Eine sehr menschliche Aktion.»

«Es gibt keinen Freipass am Geburtstag»

Das «Geburtstagskind» bedankte sich bei der Polizei und fühlte sich danach «sehr befreit». Er hätte es auch verstanden, wenn er doch die 100 Franken auf den Tisch hätte legen müssen. «Wenn man jede Regel durchziehen will, dann wäre so etwas nicht dringelegen. Es war wirklich eine sehr nette Geste», meint Laszlo.

Sein Geburtstagserlebnis mit der Polizei teilte Laszlo auf Instagram. Er postete ein Foto der Happy-Birthday-Busse und die Stadtpolizei Zürich reagierte. Sie bedankte sich für die Story und wünschte ihm alles Gute zum Geburtstag.

Auf Anfrage sagt Michael Walker, Sprecher der Stadtpolizei, dass es grundsätzlichen keinen Bussen-Freipass am Geburtstag gebe. «In diesem Einzelfall handelte es sich um eine nette Geste des Polizisten.»

(hap)

veröffentlicht: 13. Juli 2022 06:10
aktualisiert: 28. Juli 2022 20:06
Quelle: ZüriToday

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