Öffentlicher Verkehr

Der Rufbus «Pikmi« soll in weiteren Stadtzürcher Quartieren fahren

· Online seit 02.03.2022, 20:01 Uhr
Der Rufbus «Pikmi» soll in Teilen der Stadt Zürich weiterhin verkehren. Der Gemeinderat fordert den Stadtrat dazu auf, die Pilotphase zu verlängern und das Einsatzgebiet des «On Demand»-Busses auszubauen.
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Der Gemeinderat hat am Mittwochabend ein entsprechendes Dringliches Postulat mit 80 zu 35 Stimmen überwiesen.

«Pikmi» ist Zürichs erstes Angebot im öffentlichen Verkehr, das nur bei Bedarf verkehrt. Kleinbusse stehen von 20 Uhr bis 1 Uhr nachts in den Quartieren Altstetten, Albisrieden und Wiedikon zur Verfügung. Sie fahren erst los, wenn sie über ein Smartphone gebucht werden, und verkehren lediglich auf der benötigten Route.

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) prüfen mit «Pikmi» unter anderem, ob sich wenig effiziente Linien-Quartierbusse durch einen Rufbus ersetzen lassen. Das Pilotprojekt läuft bis Ende April 2022, dann soll der Versuch ausgewertet werden.

Weitere Erkenntnisse gewinnen

Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien mehrheitlich positiv ausgefallen, weshalb der Rufbus jetzt nicht einfach eingestellt werden dürfe, hielt Postulant Beat Oberholzer (GLP) fest. Er regte an, dass das «Pikmi»-Angebot auch auf andere Stadtquartiere und auf das Nachtnetz ausgeweitet wird, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

Die SVP und die FDP sprachen sich gegen eine Verlängerung aus. Der Rufbus sei als Versuch bewilligt worden, um während eineinhalb Jahren Erfahrungen zu sammeln, kritisierte etwa Stephan Iten (SVP). Jetzt soll das Angebot offenbar gleich definitiv werden, bevor es überhaupt ausgewertet worden sei.

Ein Pilotprojekt sei sicher kein «Providurium», aber doch ein Provisorium, entgegnete Pascal Lamprecht (SP). Beim Rufbus gebe es noch gewisse Kinderkrankheiten, etwa mögliche Konkurrenz zum Taxigewerbe, die es auszumerzen gelte. Deshalb soll der Versuch fortgeführt werden.

Der zuständige Stadtrat Michael Baumer (FDP) erklärte, dass der Pilotversuch abgeschlossen und wissenschaftlich ausgewertet werden soll. Es soll aber geprüft werden, ob nicht noch weitere Erkenntnisse gewonnen werden müssten. Der Vorstoss sei ein Ansporn, «das Thema Rufbussystem weiter voranzutreiben».

veröffentlicht: 2. März 2022 20:01
aktualisiert: 2. März 2022 20:01
Quelle: sda

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