Das passiert, wenn du deinen Karton nicht richtig entsorgst

Die Kartonberge in der Stadt Zürich werden grösser und grösser. Die Zunahme von Altkarton sei laut Tobias Nussbaum von ERZ, Entsorgung + Recycling Zürich, jedoch nicht auf Corona zurückzuführen. «Wir gingen zwar am Anfang der Pandemie davon aus. Die Anzahl Pakete steigt jetzt aber weiterhin, deshalb ist es wohl eher eine Veränderung in den Gewohnheiten und kein corona-bedingter Trend.»

Die Kartontürme vor den Häusern werden also weiterhin grösser. Mittlerweile fallen fast 10’000 Tonnen Altkarton in Zürich pro Jahr an, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Was ist aber eigentlich erlaubt und was darf man bei der Kartonentsorgung nicht?

Keine dreckigen Pizzaschachteln

«Der Karton soll gebündelt und geschnürt sein. Schachteln müssen gefaltet und aufeinandergelegt sein», sagt Nussbaum. Korrekte Kartonentsorgung sollte also ziemlich simpel sein. Doch oftmals treffen die Mitarbeitenden von ERZ auf mühsame Arbeiten bei der Sammlung.

Papiersäcke von Lebensmittelläden seien vom Material her grundsätzlich korrekt für die Kartonabfuhr. «Aber wenn die Strasse feucht ist, fällt der Sack auseinander und bei losen Papiersäcken weht der Wind alles weg. Dann müssen wir alles zusammenlesen. Das ist ein erheblicher Mehraufwand», so Nussbaum. In der Regel nehmen die Arbeitenden von ERZ solche Kartonteile trotzdem mit.

Verschmutzte Pizzaschachteln darf man nicht in die Kartonsammlung stellen. «Den sauberen Deckel kann man problemlos mitgeben. Der fettige Boden soll aber im Hauskehricht entsorgt werden.» Wird bewusst falsches Material zwischen den Kartons versteckt, handelt es sich um inkorrekte Abfallentsorgung.

Was passiert bei falscher Entsorgung?

Nussbaum betont, dass nicht jeder, der etwas falsch auf die Strasse stellt, illegale Entsorgung betreibe. «Leute können sich auch im Tag irren oder Karton- und Papiersammlung verwechseln. Wenn wir aber merken, dass jemand absichtlich illegal entsorgen wollte, dann versuchen wir herauszufinden, wer der Urheber ist.» Hinweise dafür gebe es zum Beispiel auf dem Material.

Bei inkorrekter Kartonentsorgung wird ein Kleber auf den entsprechenden Stapel gelegt. Darauf steht:

Wenn der Kartonstapel trotzdem liegen bleibt, kommt es zu einer Busse. Diese wird aber nicht durch ERZ gesprochen, sondern der Polizei übergeben. Im Abfallgesetz des Kantons Zürich (AbfG 712.1) steht, dass ein Verstoss gegen die Abfallvorschriften «mit einer Busse bis 50'000 Franken bestraft wird».

Nussbaum erklärt abschliessend, dass illegale Kartonentsorgung normalerweise nicht mit einer so hohen Busse bestraft werde, dies betreffe eher Fälle, die mit Umweltschutz oder Giftstoffen in Verbindung auftreten. Bei der falschen Kartonentsorgung würde sich eine Busse auf ein paar hundert Franken belaufen.