Quelle: TeleZüri / Das Kunsthaus Zürich verteidigt die umstrittene Bührle-Sammlung (15.12.2021)
In Zürich habe im Fall Bührle niemand den Mut, zu entscheiden, "weder das Kunsthaus noch die Stadt und der Kanton als Geldgeber, sagte Brülhart im am Mittwoch publizierten Interview. Die Geschichte werde langsam belastend für den Kunstplatz Schweiz. Er sei im Ausland schon gefragt worden, ob das Kunsthaus Zürich «ein antisemitisches Museum sei», so Brülhart.
Seiner Ansicht nach würde es dem Kunstplatz Zürich nicht schaden, wenn die Bührle-Stiftung zum Schluss käme, einige Werke zu restituieren.
Kunsthaus wehrt sich
Kunsthaus-Sprecher Björn Quellenberg wies die Kritik Brülharts zurück, wollte sich aber nicht im Einzelnen zu den Vorwürfen äussern. Grundsätzlich bewege sich das Kunsthaus «auf der Höhe der nationalen Debatte», sagt Quellenberg dem «Tages Anzeiger».
Die aktuelle, vertiefte Erforschung der Bestände im Kunsthaus orientiere sich wie in anderen grossen Kunstmuseen in der Schweiz am Begriff «NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter».
Bührle soll von Judenverfolgung profitiert haben
Quellenberg verwies zudem auf einen Runden Tisch zur Sammlung Bührle, der Ende August einberufen wurde und der die Provenienzforschung der Sammlung E.G. Bührle überprüfen soll. Den runden Tisch leiten wird der renommierte Zürcher Staatsrechtsprofessor Felix Uhlmann.
Die Bührle-Sammlung gilt als belastet, weil Emil Bührle als Industrieller vom NS-Regime und als Sammler von der Judenverfolgung profitiert haben soll.
(sda/jaw)