«Love, Lena, Lucy»

Lucy knutscht bis zum Krampf - und wird danach geghostet!

22.08.2022, 16:09 Uhr
· Online seit 04.08.2022, 16:00 Uhr
Lucy lernt einen sehr tollen Mann kennen. Denkt sie. Und irrt sich möglicherweise. Lena derweil geniesst ihre Anonymität in Zürich und den Fakt, dass sich hier kein Schwein/Mann für sie interessiert.
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Liebe Lena, ich war an einem Date. Und es war echt richtig gut! Okay, von Anfang an: Tilly, die Freundin meines Bruders, findet, dass ich jetzt genug lange Single war. Oder zumindest zu lange keinen guten Sex hatte. Hier kommt Matts, ihr Freund aus Kindheitstagen ins Spiel.

Tilly gab mir seine Nummer. Ich schrieb lustig. Er antwortete cool. Ich hätte gut noch eine Weile chatten können, er sei aber nicht so der Chatter und schlug ein baldiges Treffen vor.

Zwei Abende später trafen wir uns am Fluss, wo auf einer kleinen Bühne eine sehr tolle Singer-Songwriterin vorwiegend traurige, aber schöne Lieder sang. Gute Kulisse. Toller Sommerabend. Coole Drinks. Alles gut.

Ich war vor Matts da. Manchmal hasse ich meine Überpünktlichkeit.

Ich erkannte den Guten von weitem. Er ist jetzt nicht so obermegakrass offiziell attraktiv. Aber sein Lachen ist das. Und du weisst, ich stehe auf Lachen. Matts lacht nicht nur schön, er lacht auch viel und hat einen Humor, der auch mich ständig zum Lachen bringt.

Ich weiss, dass du verstehst, wenn ich dir sage, dass ich nach 1,5 Drinks sehr verliebt war.

Ihm ging es zum Glück gleich.

Also knutschen wir. Und knutschten und knutschten und knutschten. Bis ich einen Krampf im Kinn und fast einen Knopf in der Zunge hatte.

Es war schon nach ein Uhr. Unter der Woche. Wir wollten nicht heim. Nicht mal zum Vögeln. Die Magie der Sommernacht war gross. Also legten wir uns in einen Park in die Wiese und starrten die Sterne an. Und erzählten uns Geschichten aus unserem Leben als Kinder.

Und dann redeten wir über unsere Familien, Freunde, Jobs, ferne Länder, Serien, Filme, Musik.

Mit jedem Satz schmückte ich das Luftschloss unserer Zukunft um ein weiteres Türmchen aus.

Matts und Lucy. Lucy und Matts.

Gegen drei Uhr brachte er mich nach Hause. Wir knutschen noch rund 45 Minuten, bis wir uns verabschiedeten.

Als ich am nächsten Tag erwachte, war da bereits eine Nachricht auf meinem Handy: «Wiederholen, nein, intensivieren wir das, liebe Lucy?»

Ich antworte mit: «Mit Handkuss!»

Na, schmilzt du schon und freust dich aufs Happy End, liebe Freundin?

Das tat ich auch.

Und nun Sorry für folgenden Mega-Dämpfer: Seit meiner SMS habe ich nichts mehr von Matts gehört.

Und jetzt sag mir nicht, dass er alle zehn Finger gebrochen hat, der Arme!

Wir wissen beide, wies ist: He’s just not that into me.

Ich gehe jetzt Bäume anschreien.

Wobei nein, Moment, ich will noch was zu deinem Mailand-Trip sagen: Du hast das gut gemacht. Das hätte super werden können. Ist es aber nicht, weil dein Cuore noch nicht bereit für eine Weekend-Romanze ist. Macht nichts.

Du bleibst einfach noch eine Weile in Zürich, wo sich, wie du richtig beschrieben hast, kein Schwein/Mann für dich interessiert. Also nicht für dich und für sonst niemanden. Ich finde ja, Zürich ist ein zuverlässiges Verhütungsmittel.

Es kommen andere Zeiten. Ich versprechs dir.

Und nun gehe ich die Bäume anschreien. Kommst du mit?

Bis bald, deine Lucy

veröffentlicht: 4. August 2022 16:00
aktualisiert: 22. August 2022 16:09
Quelle: ZüriToday

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