63-Jähriger landet wegen «Predigt» gegen Homosexuelle vor Gericht
Vor unzähligen Passanten setzte der 63-Jährige an einem Samstagnachmittag im Juni 2021 zu seiner «Predigt» an: Homosexuelle seien minderwertig, Homosexualität sei eine Sünde und solche Beziehungen hätten vor Gott keine Gültigkeit, rief er in die Menge.
Homosexuelle Liebe sei zudem keine Liebe, sondern «böse Lust» und «schändliche Begierde». Zu diesem Zeitpunkt fand gerade der Pride Month in Zürich statt. Die Innenstadt war mit Regenbogenfarben geschmückt, mehrere Gebäude in Regenbogenfarben beleuchtet.
Von der Polizei gestellt
Gemäss Anklageschrift war sein Ziel offensichtlich, Homosexuelle zu bekehren und «umzupolen». Zwei Homosexuelle, die gerade an der Bahnhofstasse vorbeigingen, riefen schliesslich die Polizei.
Als sich das Polizeiauto näherte, rannte der «Prediger» weg, worauf die Polizeimitarbeitenden die Verfolgung aufnahmen. Der Mann blieb erst stehen, als ihn ein Polizist am Arm packte.
8 Monate Freiheitsstrafe bedingt
Ende Monat muss sich der gläubige Christ nun wegen Diskriminierung und Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung und Hinderung einer Amtshandlung vor Gericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft verlangt für den Lehrer eine Freiheitsstrafe von 8 Monaten und eine Geldstrafe, beides allerdings bedingt, bei einer Probezeit von zwei Jahren.
(sda/osc)