Zürich

SRF zeigt altes Retro Quiz – wegen Fussball-EM

Doppelt retro

SRF setzt Publikum zu Primetime alte Quiz-Shows vor

· Online seit 04.07.2024, 04:45 Uhr
Zur besten Sendezeit zeigte das Schweizer Radio und Fernsehen Quiz-Shows aus dem Jahr 2022. Der Sender begründet das veraltete Programm mit der Fussball-EM. Zudem flimmerte mangels Kapazität eine Kultursendung wiederholt über den Bildschirm.
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Eine Quizsendung von SRF machte ihrem Namen alle Ehre. «SRF Retro Quiz» heisst die Sendung, die im Sommer am Montagabend jeweils auf SRF 1 läuft. Dabei spielt Moderator Sven Epiney mit prominenten Rateteams Fragen aus legendären SRF-Quizsendungen nach. Alt waren nicht nur die Fragen.

Zur Primetime am Montag kurz nach 20 Uhr setzte SRF 1 dem Publikum eine Folge aus dem Jahr 2022 vor. Zu Gast waren Walter Andreas Müller, Maja Brunner und Reto Scherrer. Ein Einblender informierte darüber, dass es sich um eine Wiederholung vom 8. August 2022 handle. Manche Zuschauerinnen und Zuschauer wunderten sich über die alte Folge zur besten Sendezeit. Fans der Quiz-Show waren enttäuscht, dass eine bereits konsumierte Folge auf dem Programm stand.

Das treue SRF-Publikum hatte am Montagabend nicht das erste Déjà-vu. Bereits am 24. Juni strahlte der Sender ein «Retro Quiz» von 2022 aus. Es handelte sich um die Wiederholungsfolge mit René Rindlisbacher, Annette Fetscherin und Bernhard Thurnheer.

«Starke Livesport-Konkurrenz»

Die Wiederholungs-Show begründet der Sender mit der Fussball-EM. Am 24. Juni startete um 20.10 Uhr auf SRF 2 das Nati-Magazin und um 20.30 Uhr das Spiel Kroatien-Italien. Am 1. Juli übertrug SRF 2 ab 20.30 Uhr den Match zwischen Portugal und Slowenien. Der Montagabend sei seit Jahrzehnten das Zuhause für SRF-Quizsendungen, sagt ein SRF-Mediensprecher. «Aufgrund der starken Livesport-Konkurrenz während der Fussball-Europameisterschaft strahlte SRF an den letzten beiden Montagabenden je eine Wiederholungsfolge des ‹SRF Retro Quiz› aus dem Jahr 2022 aus.»

Die neuen «SRF Retro Quiz»-Folgen starten ab Montag, 8. Juli. «Ab diesem Datum gibt es an den Montagen keine EM-Spiele mehr», so die Medienstelle.

Vom Retro-Quiz gäbe es auch aktuellere Folgen – jene aus dem Jahr 2023. Gleich zwei Jahre zurückgespult hat der Sender nicht etwa, weil diese Staffel ein besonderes Highlight war. Bei der Auswahl von Wiederholungsfolgen spielten unter anderem die Themen, die prominente Gäste oder die Länge der jeweiligen Folge eine Rolle, sagt der SRF-Mediensprecher. «Auch in der Sendung enthaltene, zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung aktuelle Querverweise oder Programmhinweise sind relevant.»

Produktion der regulären Sendung sei unmöglich gewesen

Die EM stellte das Programm des Senders nicht nur am Montagabend auf den Kopf. In der letzten Turnierwoche fliegt die Nachrichtensendung «10vor10» aus dem Programm, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete. Grund dafür ist, dass SRF 1 an zwei Abenden die Halbfinals zeigt. Normalerweise laufen die Spiele auf SRF 2. Auch die Sendung «Newsflash» weicht wegen des zweiten Halbfinals und des Finals an zwei Tagen den EM-Spielen.

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Am 12. Juni flimmerte zudem eine Wiederholung der Sendung «Kulturplatz» über die Bildschirme. Die Folge mit dem Titel «Leselust oder Lesefrust: Geht die Freude am Lesen verloren?» stand bereits im Februar auf dem Programm. SRF begründet dies mit der 50-minütigen «Kulturplatz»-Sondersendung, die am 16. Juni ausgestrahlt wurde. «Aus Kapazitätsgründen war es nicht möglich, parallel dazu noch die reguläre Sendung zu produzieren.»

Sommerprogramm ist gestartet

Das grösste Schweizer Medienhaus muss sparen und streicht bis Ende Jahr bis zu 70 Vollzeitstellen. Im Zentrum steht laut SRF dabei der Verzicht auf einzelne Formate zu nutzungsschwachen Zeiten im Sommer, am Wochenende und ausserhalb der Primetime.

Das Sommerprogramm läuft seit dem 1. Juli und dauert noch bis zum 18. August. «Dieses wartet mit zahlreichen Höhepunkten auf, darunter dem ‹Donnschtig-Jass›, dem ‹Club›-Spezial ‹America, let’s talk›, der Fussball-EM oder Olympia», sagt der Mediensprecher. Mit einem an die Sommer- und Ferienzeit angepassten Programm nehme SRF auf verschiedene Gegebenheiten während der Sommerferien Rücksicht.

Das Programm besteht laut der Medienstelle aus einer Mischung aus neuen Produktionen und Bestehendem, aus Einkäufen und Koproduktionen. «Dabei verzichtet SRF weitgehend auf 1:1-Wiederholungen und versucht, bestehende Inhalte neu aufzubereiten.» Der TV-Konsum sei in den Sommermonaten traditionell tiefer, da viele Menschen in den Ferien seien oder an den hellen Sommerabenden den Fernseher später einschalteten. «Das ist nicht nur in der Schweiz so, sondern weltweit.»

veröffentlicht: 4. Juli 2024 04:45
aktualisiert: 4. Juli 2024 04:45
Quelle: ZüriToday

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