So viel Geld spülten Ordnungsbussen der Kantonspolizei Zürich 2022 in die Kasse
Mit einem Minus von 448 Millionen Franken schloss die Kapo ihre Jahresrechnung 2022 ab. Der Aufwand beläuft sich auf 654 Millionen Franken, alleine der Personalaufwand macht 471 Millionen aus. Der Ertrag beträgt 206 Millionen Franken, mit 25,7 Millionen liegen die Einnahmen aus Ordnungsbussen leicht über dem Durchschnitt der Vorjahre. Im Vorjahr schrieb die Kantonspolizei noch ein totales Minus von 437 Millionen Franken.
Die meisten Ordnungsbussen betreffen den fliessenden oder ruhenden Verkehr. In rund 910'000 Fällen stellte die Polizei eine entsprechende Busse aus, wie aus dem Geschäftsbericht 2022 der Stadt Zürich hervorgeht. Ordnungsbussen gemäss der kantonalen Verordnung gab es in 65 Fällen. Dazu gehören etwa Verstösse gegen das Hunde-, Fischerei oder Jagdgesetz. Wegen dem Konsum von Cannabis gab es 74 Bussen.
Kündigungen bei der Polizei nehmen zu
Per 31. Dezember 2022 gehörten 2383 Personen dem Korps der Kapo an. Das sind 28 weniger als im Vorjahr. Insgesamt haben 42 Angestellte gekündigt. «Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist anspruchsvoll. Die Zahl der Kündigungen nimmt weiterhin zu», schreibt die Kapo im Geschäftsbericht zu diesen Zahlen. «Der Zusammenbruch des Flugverkehrs im Jahr 2020 und der daraus resultierende Anstellungsstopp bei den Sicherheitsbeauftragten der Flughafenpolizei wirken sich weiterhin auf deren Bestand aus.»
Das Arbeitsvolumen am Flughafen nahm 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Rund sieben Millionen Gepäckstücke mussten durch die Kontrolle, fast doppelt so viele wie noch 2021. Auch die Anzahl verdächtiger Gepäckstücke hat sich beinahe verdoppelt auf 3074. Dass die Kapo am Flughafen wieder viel zu tun hat, merken auch die Reisenden. Sie müssen teilweise lange Wartezeiten hinnehmen, weil bei der Flughafenpolizei Personal zur Abfertigung der Passagiere fehlt.
Der Betrieb am Flughafen ist auch dafür verantwortlich, dass die Anzahl Beschwerden bei der Kapo wieder zugenommen hat. 391 entsprechende Meldungen gingen 2022 ein, 124 mehr als im Vorjahr. Der Grossteil der Beschwerden richtete sich an die Flughafenpolizei und die Sicherheitskontrolle. «Beschwerden gegen das Korps sind hingegen um knapp einen Drittel zurückgegangen», heisst es im Geschäftsbericht. Insgesamt bewegen sich die Beschwerdezahlen wieder auf ähnlichem Niveau wie vor der Pandemie.
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Wieder mehr Arbeit mit Gross- und Sportanlässen
Auch die geleisteten Stunden beim Ordnungsdienst schossen 2022 wieder in die Höhe. Sportveranstaltungen, das WEF und weitere Grossanlässe bedeuteten für die Kapo einen Aufwand von 36'256 Stunden. Im Corona-Jahr 2021 betrug dieser noch 21'898 Stunden.
Ein Wert, der massiv abnahm, ist die Anzahl Inhaftierter. Dieser sackte von 10'005 Personen auf 2755 ab. Grund dafür ist der Umzug ins Polizei- und Justizzentrum (PJZ) und die Schliessung des provisorischen Polizeigefängnisses. «Anfang April erfolgt der letzte Eintritt in Polizeihaft. Vier Tage später werden die beiden letzten Insassen versetzt. Aufgrund der Schliessung verändern sich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr markant», erklärt die Kantonspolizei.
(lba)