Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 3. November 2022
Wochenlang überschlugen sich die Angebote für das bisher tiefste – und damit begehrteste – Zürcher Nummernschild der Geschichte. Am Mittwochabend um 19.00 Uhr endete die spannende Auktion mit einem unglaublichen Kaufpreis von 226'000 Franken. Kantonaler Rekord. Nur knapp vorbeigeschrammt am nationalen Rekord von 233'000 Franken. Im Voraus haben wir uns im Netz umgehört und auf Reddit nachgefragt, was man von solch furiosen Summen für ein einfaches Nummernschild halten soll. Die Antworten fielen recht deutlich aus.
Win-win-Situation
So war für die allermeisten Reddit-Userinnen und -User klar: Soll doch jeder mit seinem Geld machen, was er will. Und wenn die öffentliche Hand dadurch auch noch Geld einnehmen kann, umso besser. Win-win eben. «Wer so viel Geld bezahlt, tut dies freiwillig, warum sollte der Kanton diese Auktion nicht veranstalten? Ich sehe kein Problem darin, wenn ein paar reiche Leute besonders eitel sein und dafür bezahlen wollen», schreibt eine Kommentierende. Hunderte andere stimmen ihr bei. «Ich bin voll dafür, dass aufgeblasene Leute den Staat dafür bezahlen, aufgeblasen sein zu dürfen», heisst es weiter.
Solange das Geld der Allgemeinheit zugutekomme, sei die Auktion alles andere als verwerflich, sondern eher eine clevere Idee des Kantons. «Wenn jemand reich und dumm ist, warum sollte ich ihn daran hindern, sein Geld für Dinge zu verschwenden, die sogar der Allgemeinheit helfen? Es wäre schlimmer, wenn sie für dieses Geld goldene Rolex-Uhren kaufen würden», zieht jemand das Fazit.
Dass jemand so hohe Summen für das Nummernschild ausgibt, scheint den allermeisten Userinnen und Usern zweitrangig zu sein. «Es ist eine grossartige Idee und ich bin sehr froh, wenn reiche Leute, die gerne mit ihrem Vermögen protzen, die öffentliche Hand finanzieren wollen», schreibt jemand.
Mehr Velowege
Gleichzeitig geben viele Tipps, was man mit dem eingenommenen Geld aus der Auktion anstellen sollte. So verdient der Kanton mit den Versteigerungen von Nummernschildern jährlich über fünf Millionen Franken. Geld, das vom Kanton eingenommen wird, solle schliesslich der Allgemeinheit dienen. Mehr 20-kmh-Zonen, mehr Fussgängerwege oder zusätzliche Velowege sollten her, fordern einige.
Gegen Ende hin kritisiert jemand dann aber auch die Käuferin beziehungsweise den Käufer des Schildes. Und findet hier recht deutliche Worte. «Es ist eher ein trauriger Zustand unserer Gesellschaft, dass die Leute so viel Geld haben, dass sie es für ein Statussymbol ausgeben wollen, das nur den Superreichen wichtig ist, anstatt mit diesem Geld etwas Sinnvolles zu tun. Der Besitzer dieses Kennzeichens sollte sich schämen, und es würde mich nicht wundern, wenn das Kennzeichen gestohlen oder das Auto beschädigt würde.»
Was hältst du von der Auktion? Schreib es uns in die Kommentare.
(baz)