Die Kreativität im Betrugs-Business ist grenzenlos. Mit Methoden von Schockanrufen bis zu gefälschten ZKB-Briefen versuchen Betrügerinnen und Betrüger Geld abzuknöpfen. Auch Vereine sind vor solchen Maschen nicht gefeit, wie aus einer Mitteilung der Schaffhauser Polizei hervorgeht.
Am Dienstag um 14.30 Uhr erhielt der Kassier eines Schaffhauser Vereins eine E-Mail des Vereinspräsidenten. Darin stand, dass er ihm in einer dringenden Angelegenheit retour schreiben solle, da er aktuell nicht telefonisch erreichbar sei.
Aufgrund der Schreibweise wurde der Vereinskassier misstrauisch und fragte beim Vereinspräsidenten telefonisch nach, ob er ihm die besagte E-Mail-Nachricht geschickt habe, was sich als falsch herausstellte. «Diese stammte – aller Wahrscheinlichkeit nach – von Betrügern, die in einer weiteren Phase wohl versucht hätten, eine Geldüberweisung an sich in Auftrag zu geben», schreibt die Schaffhauser Polizei.
Adresse solle von Hand eingetippt werden
Die Schaffhauser Polizei empfiehlt bei Überweisungsaufforderungen von Vereinspräsidenten per E-Mail-Nachrichten ein gesundes Misstrauen walten zu lassen. Sie rät, die E-Mail-Adresse des «auffordernden Vereinspräsidenten» händisch einzutippen, um zu evaluieren, ob Betrüger am Werke sind oder nicht, und nicht automatisch auf eine derartige E-Mail-Aufforderung zu antworten.
«Zudem ist es ratsam, mündlich beziehungsweise telefonisch eine Auftragsbestätigung einzuholen», rät die Polizei weiter. Die Schaffhauser Polizei stelle fest, dass die Täterschaft ihr gesammeltes Internetwissen über einen Verein gezielt einsetze und meist sehr viel über diesen und seine Mitgliedschaft wisse.
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Die Betrüger gehen dabei sehr professionell vor. Sie suchen im Internet nach den Namen von Vorstandsmitgliedern und Vereinskassieren. Diese Betrugsmasche weise starke Ähnlichkeiten zum bekannten CEO-Betrug auf.
Stimme von Ferrari-Boss gefälscht
Kürzlich wurde der Automobilhersteller Ferrari zum Ziel eines CEO-Betrugs, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete. Cyberkriminelle gaben sich als Ferrari-Chef Benedetto Vigna aus und baten in einer Whatsapp-Nachricht an dessen Manager um Hilfe im Zusammenhang mit einer geheimen Übernahme. Die Betrüger flogen jedoch auf, als sie den betroffenen Manager anriefen. Den süditalienischen Akzent Vignas hatten sie mittels KI täuschend echt nachgeahmt. Die leicht mechanisch klingenden Töne in der Stimme seines angeblichen Bosses stimmten ihn jedoch misstrauisch.
(bza)