Roboterhund läuft als Ehrengast am Umzug mit

Wenn der Sächsilüütemarsch durch die Zürcher Strassen hallt. Wenn Blumen en masse verteilt werden. Wenn plötzlich ein Schneemann brennt. Dann weiss jeder Zürcher und jede Zürcherin: Es ist wieder Sächsilüüte in Zürich. Vor zwei Jahren fiel der Traditionsanlass dem Coronavirus zum Opfer. Im Vorjahr fand eine abgespeckte Version in der Schöllenenschlucht im Kanton Uri statt.

Gastkanton Uri stellt Weltrekord auf

Letztes Jahr war Zürich zu Gast in Uri. Dieses Jahr sind die Urner nun als Gastkanton beim Sächsilüüte in Zürich dabei. Darauf mussten sie drei Jahre warten. «Wir dürfen nun wenigstens von uns behaupten, dass wir der längste Gastkanton der Welt waren», scherzt der Urner OK-Präsident Adrian Zurfluh. «Aber drei Jahre sind lang genug. Wir freuen uns riesig, dass es dieses Jahr klappt.»

Beim Zug der Zünfte werden rund 200 Personen aus Uri dabei sein, wie es am Freitag hiess. Der Kanton Uri wird sich wie gewohnt auf dem Zürcher Lindenhof präsentieren. Musik, Unterhaltung und touristische Ausstellungen werden dort zu sehen sein, wie es am Freitag bei einer Medienkonferenz hiess. Es soll auch ein Virtual-Reality-Spiel geben, bei dem mit einer digitalen Armbrust auf einen Böögg geschossen wird.

Urner Landammann darf wieder zeusle

«Uri und Zürich ist eine Erfolgsgeschichte», sagte der Urner Landammann Urban Camenzind. Die beiden Kantone hätten eine gute Beziehung zueinander. «Wir wollen die Bande der Freundschaft festigen und stärken.» Camenzind zündete bereits letztes Jahr den Böögg in der Schöllenenschlucht an. Er freue sich, dass der Anlass nun wieder in Zürich durchgeführt werden könne. «Da darf ich zum zweiten Mal ein bisschen ‹zyyslä›», sagte er.

Auch bei den Zürcher Zünften ist die Vorfreude riesig. «Das ist ein Highlight im Jahr. Wir freuen uns riesig. Auch weil wir uns nun drei Jahre gedulden mussten», so Kommunikationschef Victor Rosser. Er selber ist seit 1998 beim Sächsilüüte dabei und freut sich besonders auf den Umzug. Auch der Kinderumzug und die Böögg-Verbrennung sollen wieder wie gewohnt durchgeführt werden.

Sitzplätze und Onlinetickets sind Neuerungen

Vieles ist wieder beim Alten. Zwei Dinge sind laut Victor Rosser aber neu. «Die Sitzplätze für den Umzug kann man neu online buchen. Zudem gibt es neu kostenpflichtige Stehplatz-Tickets für die Böögg-Verbrennung auf dem Sächsilüüte-Platz.» Diese seien ab dem 4. April erhältlich. Auch die knapp 130 Ehrengäste sind wieder ein fester Bestandteil. Unter ihnen befinden sich unter anderem Bundespräsident Ignazio Cassis (FDP) oder die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP).

Ein ganz spezieller Ehrengast sorgte bei der Vorstellung am Freitag für viel Gelächter: Der Roboterhund von der ETH. Er soll im Umzug mitlaufen. «Ich weiss nicht wie schnell der mitlaufen kann, aber es ist eine lustige Idee», so Rosser. «Es ist schön, wenn auch mal was Ausgefallenes dabei ist.» Ob der Roboterhund dem Böögg die Show stehlen kann, ist dennoch zu bezweifeln.