Winterthur

Rehmasken-Hausbesetzer zu Geldstrafen verurteilt

31.10.2022, 11:55 Uhr
· Online seit 28.10.2022, 16:56 Uhr
Anfangs September besetzen Aktivisten ein Haus an der Römerstrasse in Winterthur. Mit Tiermasken im Gesicht verbarrikadierten sich die Besetzerinnen und narrten vom Dach aus die Polizei. Dafür wurden die vier jungen Frauen und Männer wurden nun zu Geldstrafen verurteilt.

Quelle: ZüriToday / Robin Luijten

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Hinter Rehmasken versteckt posierten die Besetzer auf dem Dach und wollten so den Abriss einer Liegenschaft an der Römerstrasse in Winterthur verhindern. Damit die Polizei die Besetzung nicht allzu schnell beendet, verbarrikadieren die Besetzer den Eingang sowie den Aufstieg in den zweiten Stock. Die Polizei musste die Besetzer schliesslich mithilfe einer Autodrehleiter der Feuerwehr vom Dach holen. Zwei Frauen und zwei Männer mit Rehmasken wurden festgenommen und verbrachten zwei Tage in Haft. Dies geschah anfangs September.

Geldstrafen für Rehmasken-Aktivistinnen

Nun haben die Aktivisten die Rechnung für die Besetzung erhalten, wie aus den Strafbefehlen gegen die 22- und 27-jährigen Frauen und die beiden 31-jährigen Männer hervorgeht. Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland verurteilt sie zu bedingten Geldstrafen. Die Frauen wurden zu je 40 Tagessätzen à 30 Franken, total also 1200 Franken und einer Busse von 300 Franken verurteilt. Die Strafen aller Beteiligten reduzieren sich um die zwei Tag Haft, dies entspricht je 60 Franken. Die Verfahrenskosten belaufen sich bei allen auf 800 Franken. Auch diese müssen die Besetzerinnen bezahlen.

Höhere Strafen für Wiederholungstäter

Die beiden an der Hausbesetzung im September 2022 beteiligten jungen Männer besetzten nicht zum ersten Mal ein Haus. Im Sommer 2021 verschafften sich die beiden 31-Jährigen Zutritt zur ehemaligen Klostermühle auf dem Gelände der Firma Rieter in Winterthur-Töss. Als die Stadtpolizei Winterthur damals vor Ort eintraf, kam es zur Strassenschlacht. Die Besetzer beschossen die Polizei mit Feuerwerk, diese reagierte mit Gummischrott. Am Ende verhaftete die Polizei 14 Personen, darunter auch die Rehmasken-Hausbesetzer.

Entsprechend fallen die Geldstrafen der Aktivsten im jüngsten Fall höher aus, als jene ihrer Kolleginnen. Die Männer wurden zu je 45 Tagessätzen à 30 Franken verurteilt. Ihre Strafen aus der Rieter-Besetzung bleiben aufgeschoben, die Probezeiten werden jedoch um je ein Jahr verlängert. Dazu kommen wie bei den Besetzerinnen je 800 Franken Verfahrenskosten.

Besetzer wollen weiter kämpfen

Auf ihrem Instagram-Account «Villa K lebt», machen die Besetzer klar, dass es nicht ihre letzte Besetzung gewesen sein dürfte. Auf Fotos posieren sie im Wald, wiederum in Rehmasken. Dazu schreiben die Besetzerinnen «Jetzt heisst es, erstmal Rehgenerieren» und «Die Rehs haben noch immer voll Bock auf Rehvolten - bis zur Rehvolution!»

veröffentlicht: 28. Oktober 2022 16:56
aktualisiert: 31. Oktober 2022 11:55
Quelle: ZüriToday

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