Nass und kalt

Regen am Sechseläuten: Brennt nun der Böögg länger?

23.04.2022, 09:19 Uhr
· Online seit 23.04.2022, 06:05 Uhr
Die Wetterprognose für das Sechseläuten sieht düster aus. Nach einem schönen Wochenende dürfte es am Montag regnen. Ein Rückblick zeigt: Am Sechseläuten kam schon jede Witterung vor. Die Organisatoren vom ZZZ zeigen sich wenig beunruhigt.
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Am Sechseläuten 2022 wird ein unbeliebter Ehrengast erwartet: Der Regen. Die Prognosen für ein verregnetes Frühlingsfest verhärten sich. Gleich mehrere Wetterberichte zeichnen das gleiche düstere Bild: Schönes Wochenende, Regen am Montag und wieder besser am Dienstag. Ausgerechnet der Sechseläuten-Montag scheint also ins Wasser zu fallen.

Eine, die sich mit dem Zürcher Wetter bestens auskennt, ist TeleZüri-Wetterfee Jeannette Eggenschwiler. Gegenüber ZüriToday bestätigt sie die nassen Aussichten: «Es sieht so aus, als würde es immer mal wieder nass werden am Montag. Es schifft nicht durchgehend, aber eben immer mal wieder.»

Quelle: ZüriToday / Tobias Matsch

Regenfront während Umzug?

Am Montag gäbe es sicherlich zwei wichtige Ereignisse, bei denen es nicht regnen sollte. Zum einen der Umzug um 15:00 Uhr und zum anderen um 18:00 Uhr die Böögg-Verbrennung. Ein Blick am Freitag auf die Prognose zeigt folgendes Szenario: Exakt um 15:00 Uhr kommt voraussichtlich am meisten Regen vom Himmel.

Selbstverständlich hätte man es sich bei den Organisatoren anders gewünscht: «Natürlich ist das nicht optimal. Wir organisieren vieles, aber das Wetter leider nicht», sagt Victor Rosser, Mediensprecher des Sechseläutens. Falls es beim Umzug aber wirklich regnen sollte, seien die Zünfter vorbereitet. «Wir sind wasserdicht. Die Zunft wird den Zünftern vor dem Umzug Regenschirme und Pellerinen verteilen.»

Wasser sei ansonsten für die Trachten und Kostüme grundsätzlich kein Problem. «Problematischer ist der Funkenregen vom Böögg. Da kann es dann doch das eine oder andere Loch geben.» Stichwort «Böögg». Regen führt zu nassem Holz, was wiederum zu einer längeren Brenndauer führen könnte. Gibt es nun einen weniger schönen Sommer? «Vielleicht ein wenig, aber auch der Wind ist da entscheidend», meint Rosser.

Die Statistik zeigt: Das Wetter hat nicht sonderlich viel mit der Brenndauer zu tun. Im Jahr 2012 war das Wetter sehr schlecht und es regnete in Strömen. Brenndauer: 12.07 Minuten. Ein Jahr später war das Sächsilüüte herrlich sonnig. Brenndauer: 35.11 Minuten. Dennoch: Der Rekord von 43.34 Minuten wurde am verregneten Sächsilüüte im Jahr 2016 aufgestellt. Der Wind kann also wirklich einen unberechenbaren Einfluss haben.

Bögg bleibt lange im Trockenen

Der Wind nimmt am Montag im Vergleich zum Wochenende nicht wirklich zu. Ausserdem wird der Böögg so lange wie möglich vor dem Regen geschützt. «Der Böögg kommt erst am Montagmorgen an seinen Platz. Damit bleibt er so lange wie möglich im Trockenen», beruhigt Rosser. Das Holz kommt zwar schon etwas früher, doch das sei so trocken, dass auch der Regen daran nicht viel ändern werde.

In einem sind sich Rosser und Jeanette Eggenschwiler einig: Das Sechseläuten hat schon alles erlebt. Schnee, Hitze, Regen, Eiseskälte. Prognose hin oder her. Der April macht nun mal, was er will.

veröffentlicht: 23. April 2022 06:05
aktualisiert: 23. April 2022 09:19
Quelle: ZüriToday

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