Peter Haffner erhält den Zürcher Journalistenpreis 2023
Haffner sei ein in alle Weltgegenden gereister Beobachter, der mit seinen Texten seit Jahrzehnten in diversen in- und ausländischen Titeln für Aufsehen sorge. Dabei finde sich in Haffners Texten nichts Gehetzes, Halbfertiges oder gar künstlich Aufgeregtes, schreibt die Stiftung Zürcher Journalistenpreis in einer Mitteilung.
Meisterschaft in verschiedenen journalistischen Formen
Stattdessen verbinde sich in ihnen die Sorgfalt des Uhrmachers mit der Phantasie des Künstlers, hiess es in der Laudatio von Manfred Papst auf den 70-jährigen Preisträger, dessen Texte unter anderem in «NZZ Folio» und dem «Magazin» des «Tages-Anzeigers» erschienen. Die Fachjury attestiert Haffner Meisterschaft in verschiedenen journalistischen Formen: in grossen Reportagen, aber auch in funkelnden Essays zur Phänomenologie des Alltags, in politisch-soziologischen Glossen oder in Beiträgen zur Kulturkritik.
226 Arbeiten eingereicht
Adrienne Fichter und Ivan Ruslyannikov von der «Republik» erhielten einen Preis für ihre Recherche «Yandex - ein Tech-Unternehmen kreiert Zombies», in der sie aufzeigen, wie das einst hippe russische Tech-Start-up zum grössten Propagandainstrument des Kreml wurde.
Janique Weder von der «NZZ» wurde für ihren Text «Bogotá einfach» prämiert. Darin erzählt sie die Geschichte von einem Schweizer Rentnerpaar, das von der afrikanischen Mafia als arglose Drogenkuriere rekrutiert wurde. Sarah Serafini gewann einen Preis für ihre bei «Watson» publizierte Reportage «Das vernichtete Leben der Fulya Demir», die Chronik eines Femizids.
Der Newcomer-Preis ging an Matthias Venetz für seinen im «Walliser Boten» veröffentlichten Text «Die leeren Kinderbetten von Lommel». Dafür reiste er zehn Jahre nach dem schwersten Verkehrsunfall im Wallis in die belgische Kleinstadt, um zu verstehen, was der Verlust von 15 Kindern mit einer Gemeinschaft macht.
Der Zürcher Journalistenpreis wird seit 1981 von einer Fachjury verliehen. Jeder der Hauptpreise ist mit 10'000 Franken dotiert, der 2018 ins Leben gerufene Newcomer-Preis mit 5000 Franken. Insgesamt wurden für den diesjährigen Journalistenpreis 226 Arbeiten aus der ganzen Deutschschweiz eingereicht.
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(sda/oeb)