Personalengpass

Pensionierte sollen der Swiss aus der Patsche helfen

· Online seit 11.08.2022, 16:58 Uhr
Das Kabinenpersonal der Swiss leidet unter Personalmangel. Seit Monaten wird von unhaltbaren Zuständen berichtet – unter anderem wegen mangelnder Arbeitskräfte. Um die Crews aufzustocken, schreibt die Fluggesellschaft jetzt Pensionierte an.
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Die Swiss rekrutiert auf Hochtouren. Rund 800 Kabinenbesatzungsmitglieder sollen bis Mitte 2023 eingestellt werden, hiess es von Seiten der Swiss vor wenigen Tagen. Um die prekären Bedingungen in den Crews kurzfristig zu verbessern, greift man jetzt auch auf pensioniertes Personal zurück. Swiss-Sprecher Michael Stief sagt auf Anfrage: «Wir bieten Besatzungsmitgliedern, die sich während Corona frühpensionieren liessen, die Möglichkeit, im laufenden sowie im nächsten Jahr als Freelancer unsere Crews zu unterstützen.»

Von der Pensionierung zurück in die Kabine

Einzelne Pensionierte wurden deswegen per Mail angeschrieben. «Der derzeitige Bedarf an Kabinenpersonal übersteigt die momentanen Rekrutierungsmöglichkeiten», heisst es in einem E-Mail an eine pensionierte Swiss-Mitarbeiterin, das ZüriToday vorliegt. Die Betroffene könne sich demnach beim Recruiting melden, wenn sie sich für ein Freelancer-Pensum interessieren würde. Der Vertrag wäre befristet bis Ende 2023. Pflicht wären mindestens 60 Arbeitstage pro Kalenderjahr.

Laut Stief ist diese Massnahme als Übergangslösung gedacht, bis neu rekrutierte Crew Members mit ihrer Ausbildung fertig sind. Wie viele Pensionierte bereits angeschrieben wurden, kann er derzeit nicht sagen.

Auf die Frage, ob man nicht etwa die Bedingungen der verbliebenen Crew Members verbessern müsste, bevor man mit allen Mitteln nach Ersatz sucht, meint Stief: Nach der Aufhebung der coronabedingten Krisen-Massnahmen werde sich die Lage entschärfen. Eine dieser Massnahmen war etwa die Kürzung der Ruhezeiten. Die komplette Aufhebung der Krisen-Massnahmen sei auf das kommende Jahr geplant.

Image-Probleme?

«Die Bewerbungseingaben, die wir erhalten, zeigen, dass dieser Beruf nach wie vor attraktiv ist.» Mit der Aufhebung der Krisen-Massnahmen würden sich die Bedingungen wieder verbessern. Kabinenmitglieder hatten in den vergangenen Wochen und Monaten in verschiedenen Medien von Übermüdung, Druck und Einschüchterung berichtet.

veröffentlicht: 11. August 2022 16:58
aktualisiert: 11. August 2022 16:58
Quelle: ZüriToday

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