Ab dem 10. November wird die Einreise in den Schengen-Raum, zu dem die Schweiz angehört, kompliziert – Grund ist das neue Ein- und Ausreisesystem, welches eingeführt wird, wie die «Limmatter Zeitung» berichtet.
Neu werden an den Flughäfen von Einreisenden aus Drittstaaten digitale Dossiers angelegt. Nicht nur werden in diesen Dossier die Daten der Ausweisdokumente, sondern auch biometrische Informationen wie ein Gesichtsbild und die Scans von vier Fingern einer Hand abgelegt. Mit diesen Massnahmen soll der Schengen-Raum sicherer werden. Die Identität und die Aufenthaltsdauer von Angehörigen aus Drittstaaten sollen den Behörden jederzeit bekannt sein.
Die Sicherheit hat ihren Preis
Doch durch die zusätzliche Sicherheit steigt auch der Aufwand für die Flughäfen. Der Flughafen Zürich rechnet damit, dass eine Kontrolle von Reisenden aus Drittstaaten ohne Visumspflicht neu drei Mal solange dauern wird als zuvor.
Mit längeren Wartezeiten müsse man aber nicht rechnen, gibt Mario Fehr, Zürcher Sicherheitsdirektor, gegenüber CH Media Entwarnung. Als attraktiver Arbeitgeber würde man genug Personal finden und das auch genügend schnell, so dass kein Unterbestand drohe.
Die Kantonspolizei Zürich baut deswegen gleich 41 neue Stellen bei den Sicherheitsassistentinnen und -assistenten am Flughafen Zürich auf. Und weil auch der Passagierboom immer noch anhält, kommen weitere dreissig Stellen bei den Sicherheitsbeauftragten hinzu, welche an den Sicherheitskontrollen im Einsatz sind.
Finanziert wird das Ganze aber nicht durch die Steuerzahlenden. Der Flughafen Zürich, an dem der Kanton beteiligt ist, finanziert die rund 70 Stellen selbst. Für das nächste Jahr rechnet er mit 16 Millionen Sicherheitskontrollen. Das entspräche etwa 32 Millionen Reisenden und damit mehr als den 31,5 Millionen Passagieren aus dem bisherigen Rekordjahr 2019.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Flughäfen Basel und Genf
Auch die Flughäfen Genf und Basel sind vom neuen Einreisesystem betroffen. Dort ist es jedoch anders als in Zürich. An diesen Flughäfen übernimmt das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) die Grenz- und Passkontrollen und finanziert diese auch.
Deshalb bleiben bei den Flughäfen für das neue Einreisesystem keine Kosten hängen. Der Flughafen Genf will lediglich zusätzliche Assistenten aufbieten, welche die Passagiere informieren und ihnen mit dem neuen System helfen sollen.
(sur)