Ab 6 Uhr morgens und bis Mitternacht rauben die Flieger rund um den Flughafen Zürich Anwohnerinnen und Anwohner den wohlverdienten Schlaf. Die Eidgenössische Kommission für Lärmbekämpfung will die Zeiten nun verschärfen.
Neu soll es zwischen 22 und 7 Uhr ruhig bleiben. Die Nachtruhe gilt normalerweise jetzt schon ab 22 Uhr. Doch am Flughafen Zürich dürfen Maschinen bis 23 Uhr starten und auch landen. Wegen Verspätungen verzögert sich dies oft bis Mitternacht. Am Morgen dürfen die Flugzeuge bisher ab 6 Uhr starten, nun soll es eine Stunde länger ruhig bleiben.
Hoher Blutdruck wegen Lärm
Laut dem «Tages-Anzeiger» sei es erwiesen, dass Lärm für Menschen schwere Folgen haben kann. Beispielsweise führt ein konstanter Lärmpegel zu höherem Blutdruck und somit zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ebenfalls können sich Menschen unter Lärmbelastung weniger erholen, weil der Tiefschlaf dadurch gestört wird.
Noch extremer sei es bei Kindern: Wenn sie Lärm ausgesetzt sind, erbringen sie schwächere Schulleistungen. Zudem sind Übergewicht und Diabetes öfter ein Thema bei der Bevölkerung in einer solchen Situation. Die Anwohnerinnen und Anwohner dürfte die längere Nachtruhe somit freuen und begrüssen.
Flughafen nicht erfreut
Weniger begeistert ist der Flughafen selbst. Die kürzeren Betriebszeiten seien nicht praktikabel, da Kloten bereits heute kürzere Betriebszeiten hat als vergleichbare europäische Flughäfen. Um den Flughafen Zürich sollen auch bei einer Änderung eine Ausnahme gelten. Hausbesitzende sollen somit beispielsweise Geld für Schallschutzfenster erhalten.
SP-Nationalrätin Priska Seiler-Graf sagte dem Tages-Anzeiger, die Vorschläge müssen pragmatisch umgesetzt werden. Die Nachtruhe bezeichnet sie dennoch für wichtig und weniger Fliegen sei nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für das Klima ein Gewinn.