Demo in Winterthur

Mit Wasserwerfer und in Vollmontur: Polizei kesselt Demonstranten ein

07.05.2023, 21:30 Uhr
· Online seit 07.05.2023, 12:54 Uhr
200 bis 300 Menschen haben am Sonntag an einem «Freiluft Kongress» in Winterthur teilgenommen. Der deutsche Ken Jebsen, der als Verschwörungsideologe bezeichnet wird, trat auf. An einer Gegendemo kesselten Polizisten in Vollmontur Teilnehmende ein.

Quelle: ZüriToday / Silja Hänggi

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Die Stimmung war aufgeheizt am Sonntag in Winterthur. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, Strassen und Plätze waren abgesperrt. Weil die Veranstalter einen Protestmarsch in der Stadt geplant hatten, waren die Behörden im ganzen Stadtgebiet in Bereitschaft. Der Grund: Die linke Antifa hatte Gegenproteste unter dem Motto «Gemeinsam gegen Rechts!» angekündigt.

Nach den Demos gegen die Coronamassnahmen hätte die gleiche Klientel jetzt mit dem Krieg in der Ukraine ein neues Thema gefunden, hiess es im Aufruf. An der Rednerliste sei die rassistische und antisemitische Ausrichtung klar zu erkennen.

Bereits einige Tage zuvor hatten die Verantwortlichen aus Sicherheitsbedenken und in Absprache mit den Behörden den Marsch durch die Stadt abgeblasen. Die berichtet ein TeleZüri-Reporter vor Ort.

Der Neumarkt glich dann am Sonntagnachmittag einer abgeriegelten Festung. Überall waren Strassensperren aufgestellt und Polizeikräfte stationiert. Der Demonstrationszug des Schwarzen Blocks wurde kurz nach Start direkt von den Sicherheitskräften eingekesselt, erklärte der TeleZüri-Reporter.

An der unbewilligten Gegendemonstration wurden Personenkontrollen durchgeführt, wie die Stadtpolizei Winterthur twitterte. Der «Kongress» und die Kundgebung verliefen friedlich.

Dass die bewilligte Kundgebung ohne Probleme verlaufen sei, schrieb auch die Stadtpolizei Winterthur in einer Mitteilung am Sonntagabend. Die 200 bis 300 Teilnehmenden hätten sich nach 12 Uhr auf dem Neumarkt versammelt. Zur gleichen Zeit wurden Gegendemonstrierende an der Museumsstrasse kontrolliert. Die Polizei fand bei ihnen Brillen, Handschuhe und Vermummungsmaterial.

Eine zweite Gruppe habe sich im Stadtgarten versammelt. Diese wurden eingekesselt und weggewiesen. Gegen 16.30 Uhr sei die Wegweisung abgeschlossen gewesen. Bei der Kontrolle stellte die Polizei Handschuhe, Transparente, Schutzbrillen, Vermummungsmaterial und Pfefferspray sicher.

Thema des «Kongresses» war «Frieden, Neutralität, Souveränität, Freiheit». Ziel sei es, eine «breite Palette von in den Mainstream Medien kaum gehörten Fakten» zu präsentieren, schrieben die Veranstalter, das «Verfassungsbündnis Schweiz», dabei auch der ehemalige Zürcher Kantonsrat Urs Hans. Am Anlass nahmen auch die Freiheitstrychler teil.

(baz/sda/gin)

veröffentlicht: 7. Mai 2023 12:54
aktualisiert: 7. Mai 2023 21:30
Quelle: ZüriToday

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