Mini-Astronauten geklaut? Künstler Max Grüter droht Swatch mit Klage
Der Zürcher Künstler Max Grüter überlegt sich rechtliche Schritte gegen Swatch. Der Uhrenhersteller habe für ein Bild auf seiner Website einen der von Grüter erschaffenen Mini-Astronauten verwendet, schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Figur taucht in einer Werbung für die neue Moonswatch auf.
Es ist nicht der erste Rechtstreit rund um die Astronauten, die Grüter in seinem Atelier mit einem 3D-Drucker herstellt. 2020 klagte der Künstler gegen Omega, weil das Unternehmen eines seiner Modelle in einer Werbung brauchte. Omega bewarb damit eine Uhrenkollektion zum 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung.
Omega ist nicht Swatch
In Sachen Omega, eine Marke der Swatch-Group, kam es schliesslich zu einer aussergerichtlichen Einigung, die für beide Seite stimme, so Grüter. Ob und wie viel Geld dabei geflossen ist, wurde nicht bekannt.
Nun hat Grüter wieder Ärger mit der Uhrenbranche. Die neuerliche Verwendung seines Werks habe nichts mit der Vereinbarung mit Omega zu tun. Omega sei zwar Teil der Swatch Group und die Moonswatch eine Kooperation zwischen Swatch und Omega, aber in diesem Fall verwende die Firma Swatch die Astronauten. Das sei eine Urheberrechtsverletzung, wird Grüters Anwalt zitiert.
Swatch verweist auf Online-Bilddatenbank
Ohne rechtliche Schritte und eine gewisse Öffentlichkeit werde er nicht ernst genommen, sagt Grüter. Bereits 2020 habe er gemeinsam mit seinem Anwalt zuerst versucht, sich aussergerichtlich zu einigen. Nichts passierte, bis sie einen Prozess eingeleitet hatten und die Medien darüber berichteten.
Vom «Tages-Anzeiger» um eine Stellungnahme gebeten, weist Swatch die Vorwürfe zurück. Die Firma habe das Bild auf der Bilddatenbank Shutterstock erworben. Diese habe zugesichert, alle notwendigen Rechte am Bild zu besitzen. Grüter sieht das anders und intervenierte. Inzwischen ist das Bild aus der Shutterstock-Datenbank verschwunden.
(osc)