Warum sticht jemand auf drei wehrlose Kinder mit einer Stichwaffe ein? Diese Frage treibt seit der Tat die Ermittler, die Eltern der verletzten Kinder und die breite Öffentlichkeit um.
War es Liebeskummer?
In einer ersten Medieninformation sagte die Polizeisprecherin, das Motiv des Mannes sei noch unklar. Recherchen von TeleZüri zeigen nun, das Motiv könnte Liebeskummer sein. Kurz vor der Tat, um 12 Uhr, postet der Mann einen längeren Text auf Instagram. Darin schreibt er zuerst über sexuelle Fantasien mit einer Frau und seiner Erektion.
Danach, wie er die Frau vermisse und von gemeinsamen Momenten mit ihr. Etwa: «Erinnerst du dich, als wir zusammen einen Regenschirm hielten?» Oder auch: «Jetzt, wo ich mit zu vielen Frauen in Kontakt gekommen bin.»
Ausserdem schreibt der Student von der Liebe zur Partei und seinem Heimatland. Der 1. Oktober ist der chinesische Nationalfeiertag. Gemäss einem Bericht der NZZ kam es in der jüngsten Vergangenheit zu einer Häufung von Messerattacken in China, insbesondere auf die schwächsten der Gesellschaft.
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Was der Mann mit dem Post sagen wollte, lässt sich unter anderem auch wegen der nicht ganz präzisen Übersetzung vom Chinesischen ins Deutsch nicht abschliessend beurteilen. Die Polizei hat sich noch nicht zu den Recherchen und dem möglichen Motiv geäussert.
Drei verletzte Buben
Bei seiner Attacke verletzte der Mann am Dienstagmittag drei 5-jährige Buben. Einen schwer, zwei mittelschwer. Zum Angriff auf die Kinder kam es laut der Stadtpolizei Zürich kurz nach 12 Uhr. Eine Hortmitarbeiterin war mit einer Gruppe Kinder unterwegs, als plötzlich ein Mann mit einer Stichwaffe die Kinder angriff. Die Hortmitarbeiterin und Passanten konnten den Täter bis zum Eintreffen der ersten Patrouille festhalten. Der 23-jährige Chinese ist nun in Haft.
Quelle: TeleZüri / Vanessa Meier / Liron Blumberg / Orgetorix Kuhn / CH Media Video Unit / Linus Bauer
Sondereinheit Skorpion im Einsatz
Der 23-Jährige wohnt in einer Liegenschaft des Jugendwohnnetzes JUWO. Gemäss Informationen von TeleZüri ist der Chinese als Masterstudent an der Universität Zürich eingeschrieben. Nach der Tat durchsuchten in einem ersten Schritt Mitglieder der Sondereinheit Skorpion die Wohnung des mutmasslichen Täters.
Studentinnen und Studenten beschreiben den jungen Mann als ruhig und zurückhaltend. Selten hätte man etwas von ihm gehört, oft sei er in seiner 1-Zimmer-Wohnung gewesen. Im Gespräch zeigen sie sich schockiert über das Geschehene.