Quelle: ZüriToday / Eduard Brand Am Limmatquai wütete der Schwarze Block.
«Innerhalb von ein paar Sekunden haben sie Tische und Stühle auf die Strassen geschmissen», erinnert sich der Geschäftsführer des Zunfthauses „Zur Zimmerleuten“ an die die Ausschreitungen am vergangenen Samstag. Vermummte aus dem Demonstrationszug «ZüriNazifrei» zerrten das Mobiliar auf die Strasse, um Polizeifahrzeuge auszubremsen.
Neben dem Vorfall beim Zunfthaus kam es an mehreren anderen Orten in der Stadt Zürich zu Zusammenstössen zwischen Linksextremen Demonstrierenden und der Stadtpolizei Zürich. Ebenfalls am Limmatquai attackierten Personen aus dem Demonstrationszug ein Patrouillenfahrzeug der Polizei. In einem Video auf Twitter ist zu sehen, wie Gegenstände auf den Streifenwagen geschleudert werden und schwarz gekleidete aus dem Mob gegen das Fahrzeug treten.
«Danke an alle Antifaschist*innen»
Am Abend nach der
Demonstration lobt JUSO-Präsidentin Ronja Jansen auf Twitter die Demonstration
als Erfolg im Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut.
Heute waren wir mehrere Tausend in Zürich. Weil jeder Fussbreit für Faschos ein Schritt zur Normalisierung ihres gefährlichen Gedankengutes ist. Danke an alle Antifaschist*innen die heute ein starkes Zeichen gesetzt haben!#Zuerichnazifrei #ZueriNazifrei
— Ronja Jansen (@RonjaJansen) February 12, 2022
Auch Luca Maggi äussert sich auf Twitter.
Tausende haben heute in Zürich einen Fascho-Aufmarsch verhindert. Danke für das klare Zeichen. #ZueriNazifrei
— Luca Maggi (@LucaMaggiJG) February 12, 2022
Auf Anfrage von ZüriToday betont der Grüne Gemeinderat, es habe in den letzten Monaten vermehrt Massnahmenkritiker-Demonstrationen mit Beteiligung von Rechtsextremen gegeben, welche dabei ihr Gedankengut offen zur Schau getragen hätten. Deshalb finde er es sehr wichtig, dass in der Stadt Zürich am Samstag eine Demonstration stattfand. «Die zahlreichen Demonstrantinnen haben gezeigt, dass in Zürich Faschos und Nazis keinen Platz haben.»
Angesprochen auf die Auseinandersetzungen und die Gewalt sagt Luca Maggi: «Natürlich ist es unschön, dass es am Rand der Demonstration zu Auseinandersetzungen kommt. Aber das Wichtige, worüber wir heute sprechen müssen, ist, dass es am Samstag keinen Aufmarsch von Rechtsextremen gegeben hat und dass es der Bevölkerung gelungen ist, sich gegen dies zu wehren.»
Bürgerliche kritisieren Tweets
Bürgerliche Politikerinnen
kritisieren die lobenden Worte der Linken Politiker zur Demonstration
scharf – darunter Demi Hablützel von der SVP. Sie schreibt auf
Twitter:
Man bekämpft keine Nazis, indem man die Polizei angreift. Für einige Antifa-Versteher offenbar unmöglich zu begreifen. Erschreckend, dass man sich für solche Taten noch feiert, wie es gerade #ZueriNazifrei und Exponenten der Linken tun. pic.twitter.com/91Ei10wypb
— Demi Hablützel (@demihabluetzel) February 13, 2022
Dutzende Festnahmen
Die Stadtpolizei Zürich meldet nach der Demonstration 41 vorläufig Festgenommene. Drei davon wurden bereits mit Strafbefehlen belegt, wie der zuständige Staatsanwalt auf Anfrage von ZüriToday sagt. Ihnen werde Drohung und Gewalt gegenüber Beamten vorgeworfen. Unter den vorläufig Verhafteten befanden sich laut Stadtpolizei «31 offensichtlich gewaltbereite Personen, die der rechtsextremen Szene oder den Massnahmengegnern zugeordnet werden konnten». Ausserdem wurden über 100 Personen weggewiesen.